Geändert am: 14.08.2019 22:29:24

Angst vor Rezession: ATX und DAX schließen mit kräftigen Verlusten -- Wall Street letztlich tiefrot -- Börsen in Fernost letztendlich im Plus

AUSTRIA

An der Wiener Börse dominierten am Mittwoch die Ängste vor einem wirtschaftlichen Abschwung.

Der ATX war mit roten Vorzeichen in den Tag gestartet und bewegte sich auch weiterhin tief in der Verlustzone. Er beendete den Tag dann 1,67 Prozent leichter bei 2.848,19 Punkten.

In einem sehr schwachen europäischen Börsenumfeld rutschte auch der ATX tief in die Verlustzone. Die Erholungsbewegung vom Vortag hatte sich damit nicht als dauerhaft erwiesen. Belastend wirkten dabei schwache Konjunkturdaten sowohl aus China als auch aus dem Euroraum, welche Sorgen um die globale Konjunktur wieder verstärkten. Daneben blieben auch der Handelsstreit zwischen den USA und China, die sich verschärfenden politischen Unruhen in Hongkong und der drohende ungeregelte Brexit als Unsicherheitsfaktoren präsent. Außerdem bildete sich in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Großbritannien inverse Zinskurven aus, welche als Anzeichen einer Rezession gedeutet werden.

Zu den Aktien im Fokus zählten nach Vorlage von Halbjahreszahlen Semperit. Auch Do&Co hat am Mittwoch Zahlen vorgelegt - das Unternehmen startete mit einem Umsatz- und Gewinnplus ins neue Geschäftsjahr.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt brach am Mittwoch ein.

Der DAX hat nach einem freundlichen Start deutlich abgeben und fiel sogar unter die 11.500er Marke. Zum Handelsschluss stand er 2,19 Prozent tiefer bei 11.492,66 Punkten.

Das nahezu tägliche Hin und Her im US-chinesischen Handelsstreit hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch erheblich belastet. Noch am Vortag hatte sich die hiesige Börse erholt, nachdem die USA die Einführung von Strafzöllen auf bestimmte chinesische Waren um einige Monate verschoben hatten. Die Stimmung trübten zur Wochenmitte nun auch schwache Konjunkturdaten aus China, wo die Produktion im Industriesektor im Juli auch wegen der Folgen des Handelsdisputs mit den USA so langsam gestiegen war wie seit 2002 nicht mehr.

"Eine endgültige Lösung in Form eines langfristig tragfähigen Handelsabkommens zwischen den USA und China dürfte noch einige Monate, wenn nicht Jahre auf sich warten lassen", glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Da Unsicherheit noch nie ein guter Ratgeber an der Börse gewesen sei, sollte der deutsche Aktienmarkt seine Seitwärtsbewegung mit größeren Schwankungen fortsetzen. "Ein übergeordneter Trend dürfte allerdings erst wieder aufgenommen werden, wenn Lösungen auf dem Tisch liegen", so Stanzl.

Im Fokus der Anleger stand zur Wochenmitte die Zahlenvorlage des DAX-Schwergewichts RWE. Zudem berichteten im Schlussspurt der Berichtssaison einige Unternehmen aus der zweiten Reihe wie der Autozulieferer LEONI.

WALL STREET

Am US-Aktienmarkt war am Mittwoch die Euphorie des Vortages über die Atempause im Handelskrieg zwischen den USA und China schon wieder verflogen.

Der Dow Jones eröffnete mit einem Verlust und baute diesen im weiteren Handelsverlauf noch deutlich aus. Zum Schluss stand ein Verlust in Höhe von 3,05 Prozent bei 25.479,28 Punkten an der Kurstafel. Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite verlor kräftig, nachdem er zum Start bereits gefallen war. Er verabschiedete sich 3,02 Prozent schwächer bei 7.773,94 Einheiten in den Feierabend.

Am Dienstag waren die Indizes steil nach oben gelaufen, weil die USA die neuen Strafzölle auf chinesische Importe verschoben hatten. Doch Anleger sehen sich nach wie vor von einem Wall politischer und wirtschaftlicher Probleme umzingelt.

Schwache chinesische Konjunkturdaten belegten, dass der Handelsstreit seine Spuren hinterlässt, und in Deutschland ist die Wirtschaft im zweiten Quartal geschrumpft. In den USA sei die Gefahr einer Rezession aber sehr gering, meinte Vermögensverwalter Geoff Yu von UBS Wealth Management. Die Anleger könnten noch Hoffnung hegen, müssten sich aber auch auf Schlimmeres vorbereiten.

Zumindest ein Signal Richtung Rezession wurde bereits gefunkt: Die Zweijahresrendite lag vorübergehend über der der Zehnjährigen - erstmals seit 2007. Diese sogenannten "inverse" Zinsstruktur ist eine ungewöhnliche Konstellation und wird von manchen Marktteilnehmerin als mögliches Anzeichen einer nahenden Rezession gesehen. Im übrigen sackten die Renditen quer durch die Laufzeiten ab.

ASIEN

Freundlich lautete die Tendenz an den asiatischen Aktienmärkten am Mittwoch.

In Japan stieg der Leitindex Nikkei letztendlich um 0,98 Prozent auf 20.655,13 Zähler.

Auf dem chinesischen Festland dominierten ebenfalls die Bullen: Während der Shanghai Composite 0,42 Prozent auf 2.808,92 Punkte gewann, legte der Hang Seng in Hongkong schlussendlich 0,08 Prozent auf 25.302,28 Einheiten zu, nachdem es für ihn im frühen Handel noch deutlicher bergauf gegangen war.

Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Mittwoch von den leichten Entspannungssignalen im US-chinesischen Handelsstreit profitiert. Nach den teils deutlichen Verlusten am Vortag ging es wieder klar nach oben. Damit schlossen sich die Handelsplätze der Region der allgemeinen Erleichterung an den internationalen Börsen an. In China hielten gleichwohl neuerlich schwache Konjunkturdaten die Anleger in Schach.

Die USA hatten am Vortag erklärt, dass neue Zölle auf bestimmte chinesische Importe wie etwa Spielzeug und Laptops in den Dezember verschoben werden sollen. Aus China wiederum wurden baldige telefonische Handelsgespräche in Aussicht gestellt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete zuletzt unter Berufung auf Kreise, dass das Land - trotz Skepsis für die Erfolgsaussichten - auch an den für den September in den USA geplanten Verhandlungen festhalten will.

In China hatten die Anleger zunächst schwache Konjunkturdaten zu verdauen: Auch wegen des Handelsdisputs mit den USA war die Industrieproduktion der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft im Juli so langsam gestiegen wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Die Gewinne an Chinas Börsen konnten mit den übrigen Handelsplätzen der Region in der Folge nicht ganz Schritt halten.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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