NASDAQ 100
Geändert am: 12.10.2022 22:07:14
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Fed-Protokoll: US-Handel endet mit leichtem Minus -- ATX und DAX letztlich in Rot -- Börsen in Fernost schließen uneins
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt tendierte am Mittwoch deutlich tiefer.
Der ATX notierte bereits kurz nach Handelsbeginn tiefer und verblieb auch weiter im roten Bereich. Er ging mit einem Minus von 1,28 Prozent bei 2.684,48 Punkten in den Feierabend.
Die Wiener Börse hatte am Mittwochnachmittag nach US-Konjunkturdaten merklich tiefer notiert. Die US-Erzeugerpreise waren im September stärker gestiegen als erwartet. Gegenüber dem Vormonat war es ein Plus von 0,4 statt der erwarteten 0,2 Prozent.
Die Erzeugerpreisdaten sind mit Blick auf die am Donnerstag erwarteten US-Verbraucherpreisdaten von Bedeutung, da sie einen Vorgeschmack auf die Inflationsentwicklung auf Konsumentenebene geben könnten. Ein erneuter Anstieg der Teuerung dürfte den Druck auf die Notenbanken erhöhen, die Zinsen zur heben.
In der Eurozone hat die Industrieproduktion im August deutlich stärker zugelegt als erwartet. Gegenüber dem Vormonat sei die Gesamtherstellung um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mit.
Unternehmensseitig gab es in Wien kaum Nachrichten.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Anleger zurückhaltend.
Der DAX sank zum Handelsauftakt leicht und vergrößerte im Anschluss die die Einbußen. Im weiteren Verlauf drehte das deutsche Börsenbarometer kurzzeitig ins Plus, bevor es wieder hinter die Nulllinie zurückfiel. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 0,39 Prozent bei 12.172,26 Zählern an der Tafel.
Der erneute Erholungsversuch des DAX am Mittwoch war erst einmal an Konjunkturdaten aus den USA gescheitert.
In den Vereinigten Staaten hatte sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene zwar abgeschwächt, wie die Erzeugerpreise für den September im Vergleich zum Vormonat zeigten. Volkswirte hatten indes im Schnitt mit einer etwas deutlicheren Abschwächung gerechnet. Vor dem am Abend erwarteten Protokoll zur letzten Sitzung der US-Notenbank Fed sowie weiteren US-Inflationszahlen am Donnerstagnachmittag erwachten damit offenbar schon wieder die Ängste vor einer weiter rigiden US-Geldpolitik im Kampf gegen die Inflation. Anhaltend deutliche Leitzinsanhebungen würden die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weiter schmälern.
"Jegliche Hoffnung auf eine Unterstützung durch das Fed-Protokoll könnte sich zerschlagen, da die Kommentare zu diesem Zeitpunkt in gewissem Maße überholt sind", warnte zudem Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda vor zu hohen Erwartungen. Denn die Entscheidungsträger schienen sich in ihrem Ziel, die Inflation zu bekämpfen, einig zu sein.
Außerdem wird in diesen Tagen in den USA der Startschuss gegeben für die Berichtssaison, die laut Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung am Aktienmarkt nehmen wird. "Ein positiver Verlauf könnte durchaus eine Weihnachtsrally auslösen. Bei einem enttäuschenden Verlauf dürften die Jahrestiefs erneut getestet werden", so Altmann.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Mittwoch mit leichten Verlusten, womit es den sechsten Tag in Folge abwärts ging.
Der Dow Jones schloss mit einem Abschlag von 0,10 Prozent bei 29.210,52 Punkten. Der NASDAQ Composite ging daneben 0,09 Prozent tiefer bei 10.417,10 Zählern aus dem Handel.
Käufer kehrten am Mittwoch nur zeitweise zurück, zumal die anhaltende Sorge über weitere Zinserhöhungen der Fed, die gegen die Inflation ankämpft, die Indizes auf Jahrestiefstände gedrückt hatte. Hierzu lieferten die Erzeugerpreise neue Nahrung, denn sie fielen höher aus als erwartet, nur die Kernrate entsprach den Prognosen. Mit den Daten reduzierten die Futures auf die Aktienindizes ihre zuvor deutlich höheren Gewinne. Am Donnerstag stehen die noch wichtigeren Verbraucherpreise für September an.
Aussagen aus dem jüngsten Protokoll der US-Notenbank Fed haben den Anlegern am Mittwoch ein kaum Mut gemacht. Vorsicht und Zurückhaltung bestimmten weiterhin den Handel. Zwar hält die Fed eine straffe Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation noch "für einige Zeit" für angemessen, doch wurde ebenfalls betont, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt eine langsamere Straffung durchaus angebracht sei. Noch seien jedoch viele Notenbanker der Meinung, dass die Kosten einer zu zaghaften Inflationsbekämpfung wohl höher seien als die einer zu scharfen Bekämpfung, hiess es in dem Protokoll (Minutes) zur Zinssitzung von Mitte September. Auf der Sitzung hatte die Fed ihren Leitzins zum dritten Mail in Folge kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben. "
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte schlossen den Mittwochshandel mit unterschiedlichen Vorzeichen ab.
In Tokio zeigte sich der Nikkei letztlich wenig verändert, er verlor leichte 0,02 Prozent auf 26.396,83 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis Handelsende um 1,53 Prozent auf 3.025,51 Zähler an, nachdem er im frühen Handel noch deutlich im Minus notiert hatte. Der Hang Seng in Hongkong schloss nach einem äußerst volatilen Handel dann doch tiefer: Hier betrugen die Abschläge schlussendlich 0,78 Prozent auf 16.701,03 Zähler.
Die asiatischen Anleger zeigten sich auch am Mittwoch verunsichert, wovon die starken Schwankungen zeugen. Die Stimmung blieb weiterhin schlecht: Groß sind die Sorgen der Anleger, dass die steigenden Zinsen und der Ukraine-Krieg mit den Verwerfungen auf dem Rohstoffmarkt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession stoßen könnte. Am Dienstag warnte denn auch der Internationale Währungsfonds in Hinblick auf die Konjunkturlage davor, dass das Schlimmste noch bevorstünde. Gespannt blicken die asiatischen Anleger unterdessen in die USA, wo am Mittwochabend die Fed-Protokolle veröffentlicht werden. Investoren erhoffen sich dadurch mehr Informationen über die weiteren Leitzinserhöhungen der US-Notenbank.
Zudem sorgte die anhaltende Schwäche des Yen für Gesprächsstoff. "Solange die Bank of Japan an ihren Niedrigzinsen festhält und der Zins-Rückstand zu den USA weiter zunimmt, dürfte der Abwertungsdruck kaum ganz zu unterbinden sein", hieß es dazu von der Bayern LB. Daran würden auch erneute Interventionen zugunsten der Landeswährung wohl nichts ändern.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
TecDAX | 3 427,73 | 0,41% | |
Dow Jones | 43 297,03 | 0,91% | |
NASDAQ Comp. | 20 031,13 | 1,35% | |
NASDAQ 100 | 21 797,65 | 1,37% | |
NIKKEI 225 | 39 130,43 | 0,24% | |
Hang Seng | 20 098,29 | 1,08% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 393,35 | -0,01% |