DAX
Geändert am: 11.01.2024 22:09:03
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Inflationsdaten im Blick: US-Börsen zum Handelsende wenig bewegt -- ATX schließlich schwächer -- DAX letztlich im Minus -- Asiens Märkte letztlich mit Gewinnen
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag schwächer.
Der ATX stand kurz nach Handelsbeginn leicht im Plus. Im weiteren Verlauf blieb er zunächst in Grün, gegen Mittag pendelte er dann zeitweise um die Nulllinie herum bevor er jedoch deutlich in die Verlustzone rutschte. Letztendlich notierte der Leitindex 0,68 Prozent tiefer bei 3.398,23 Einheiten.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel mit etwas festerer Tendenz aufgenommen, im Verlauf bröckeln die Anfangsgewinne allerdings und der Leitindex rutschte ins Minus.
Heute stand mit den Verbraucherpreisen in den USA die wohl wichtigste Datenveröffentlichung der Woche auf dem Programm, schrieben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick. Mit den Zahlen werden die Zinssenkungserwartungen auf die Probe gestellt, die weiterhin recht ambitioniert erscheinen, hieß es weiter von den Experten. Der Inflationsdruck in den USA hat im Dezember etwas stärker angezogen als erwartet.
Am heimischen Aktienmarkt rückten auf Unternehmensebene AGRANA mit einer Zahlenvorlage ins Blickfeld der Akteure. Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/2024 vom gut laufenden Zuckergeschäft profitiert. Zudem gab die OMV einen Quartalszwischenbericht bekannt. Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern hat im 4. Quartal 2023 durchschnittlich pro Tag 364.000 Barrel Öl und Gas gefördert - das war genauso viel wie im 3. Quartal, aber um 5,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
DEUTSCHLAND
Am Donnerstag tendierte der deutsche Aktienmarkt abwärts.
Der DAX hat zu Handelsbeginn gewonnen. Auch anschließend tendierte er zunäscht klar fester, musste bis Mittag jedoch einen Teil seiner anfänglichen Aufschläge wieder abgeben. Am Nachmittag fiel das deutsche Börsenbarometer klar ins Minus und beendete die Sitzung schließlich 0,86 Prozent tiefer bei 16.547,03 Einheiten.
Der DAX hat am Donnerstag vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen etwas von seinem Schwung aus dem frühen Handel eingebüsst. Dank positiver Vorgaben von den Übersee-Börsen war er zunächst mit 16'839 Punkten an sein Rekordhoch von Mitte Dezember bei knapp über 17'000 Punkten etwas näher herangerückt.
Mit den US-Verbraucherpreisen stand dann die wohl wichtigste Konjunkturzahl der Woche auf dem Programm, hiess es von der Landesbank Helaba. "Mit den Zahlen werden die Zinssenkungserwartungen auf die Probe gestellt, die weiterhin recht ambitioniert erscheinen." Die Inflation gilt neben dem Arbeitsmarkt als wichtigster Faktor für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed und damit für das Zinsniveau. Im Dezember stieg der Inflationsdruck in den USA etwas stärker an als zuvor erwartet worden ist.
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, hatte am Vorabend gesagt, dass man noch mehr Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung in den USA sehen wolle, bevor der Leitzins gesenkt werden könne. Williams hatte aber ebenso angemerkt, dass das aktuelle Leitzinsniveau ausreichen dürfte, um die Inflation in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels abkühlen zu lassen.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Donnerstag ohne große Ausschläge.
Der Dow Jones Index eröffnete die Sitzung etwas stärker. Kurz darauf stieg er auf über 37.800 Punkte und erreichte damit ein neues Rekordhoch. Im Verlauf fiel er an seinen Vortagesschlusskurs zurück und ging schließlich marginale 0,04 Prozent höher bei 37.711,02 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite tendierte ebenfalls seitwärts, nachdem er sich zum Start noch fester präsentiert hatte. Er beendete den Handel nahezu unverändert bei 14.970,19 Zählern.
Angesichts der heftigen Debatte über das Ausmaß der erwarteten Zinssenkungen 2024 kommt den etwas höher als prognostiziert ausgefallenen US-Inflationsdaten eine Schlüsselrolle zu. Die Euphorie über die anstehenden Zinssenkungen war zuletzt etwas abgeebbt, gleichwohl sind sinkende Zinsen fest eingepreist. Lediglich das Ausmaß ist Ausgangspunkt der aktuellen Debatte. Insofern erhoffen sich Anleger von den Inflationsdaten klare Hinweise über den Umfang der Zinssenkungen.
Die US-Verbraucherpreise sind auf Jahressicht - auch in der Kernrate - etwas stärker gestiegen als prognostiziert. Damit könnte sich die Markterwartung hinsichtlich des Zeitpunkts einer ersten Zinssenkung durch die Fed leicht nach hinten verschieben.
Fed-Präsident John Williams aus New York hatte bereits jüngst den Optimismus bezüglich sinkender Zinsen leicht gedämpft. Denn seiner Ansicht nach benötigt die US-Notenbank mehr Anzeichen einer sich abkühlenden US-Konjunktur, bevor die Zinsen gesenkt werden könnten. Das aktuelle Zinsniveau reiche aber aus, die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zu drücken. Marktbeobachter sehen in seinen Aussagen ein Plädoyer dafür, die Zinsen noch eine Weile auf dem hohen Niveau zu halten.
ASIEN
An den asiatischen Aktienmärkten ging es am Donnerstag klar nach oben.
In Tokio zog der Nikkei 225 letztlich um 1,77 Prozent auf 35.049,86 Punkte an.
Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite 0,31 Prozent auf 2.886,65 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong kletterte derweil um 1,27 Prozent auf 16.302,04 Einheiten.
Überwiegend aufwärts ist es am Donnerstag an den Aktienmärkten in Asien gegangen. Tokio und Hongkong tendierten sogar sehr fest. Die Aktienmärkte der Region schlossen sich damit der positiven Vorgabe der Wall Street an. Im Vorfeld der am Nachmittag in den USA anstehenden US-Inflationsdaten herrschte Zuversicht, dass diese günstig ausfallen und die Spekulation auf schon bald sinkende Zinsen in den USA stützen werden.
Rückenwind in Tokio kam erneut vom japanischen Yen, der seine Abwärtstendenz zum Dollar fortsetzte. Aus technischer Sicht habe der Nikkei weiteres Aufwärtspotenzial, sagte Kelvin Wong, Analyst bei Oanda. Der Index habe am Mittwoch einen Ausbruch aus seiner siebenmonatigen Spanne vollzogen und möglicherweise eine neue größere Aufwärtsphase eingeleitet. Der nächste wichtige Widerstand liege bei 36.600 Punkten.
Dass die südkoreanische Notenbank die Leitzinsen unverändert gelassen hatte, sorgte für keinen Impuls in China, dies war mehrheitlich so erwartet worden. In Schanghai wartete der Markt unterdessen nicht nur gespannt auf neue Verbraucherpreise aus den USA, sondern auch aus China. Laut einer Umfrage des Wall Street Journal unter 15 Ökonomen dürfte der chinesische Verbraucherpreisindex im Dezember den dritten Monat in Folge im deflationären Bereich geblieben sein. Das könnte der Notenbank Spielraum für eine lockerere Gangart liefern.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
TecDAX | 3 427,73 | 0,41% | |
Dow Jones | 42 780,53 | -0,14% | |
NASDAQ Comp. | 19 715,24 | 0,73% | |
NASDAQ 100 | 21 451,16 | 0,76% | |
NIKKEI 225 | 39 161,34 | 1,19% | |
Hang Seng | 19 883,13 | 0,82% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 368,07 | -0,06% |