Geändert am: 07.04.2020 22:11:25

Wall Street gibt Gewinne vollständig ab -- ATX und DAX schließen deutlich fester -- Börsen in Fernost letztlich mit Kursaufschlägen

AUSTRIA

Der Wiener Handel legte am Dienstag deutlich zu.

Der Leitindex ATX hielt sich nach einem freundlichen Handelsstart klar im Plus und legte weiter zu. Zum Börsenschluss verzeichnete er ein kräftiges Plus von 3,90 Prozent auf 2.126,42 Zähler.

Rückenwind erhielten die europäischen Börsen unter anderem von starken Kurssprüngen an der Wall Street. Zudem kündigten mehrere europäische Länder erste Lockerungen ihrer in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen an. Und auch China meldete erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie keine neuen Todesopfer mehr.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt verlief der Handel sehr stark.

Der DAX sprang bereits zur Eröffnung hoch und schloss 2,79 Prozent fester bei 10.356,70 Punkten.

Die Hoffnung auf ein allmähliches Nachlassen der Corona-Pandemie hat die Kurse am deutschen Aktienmarkt weiter angetrieben. "In den USA scheint sich der Anstieg der Neuinfektionen abzuflachen", schrieb Volkswirt Marco Wagner von der Commerzbank. In Europa schienen derweil die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu wirken. Weltweit sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tage kaum noch gestiegen.

Experte Andreas Büchler von Index-Radar warnte aber vor zu viel Optimismus. Er sprach von einer Bärenmarktrally - also eine kräftigen Erholung in einem weiterhin intakten Abwärtstrend. "Die Erholung des DAX nach den jüngsten Verlusten ist keine Überraschung. Doch Anleger sollten sich nicht allzu sehr entspannen, denn die nächste Verkaufswelle bleibt nur eine Frage der Zeit."

WALL STREET

Die Wall Street konnte ihre Gewinne am Dienstag nicht halten.

Der Dow Jones begann Sitzung mit einem Plus von über drei Prozent und behielt diese Tendenz zunächst bei. Im späten Handel fiel er jedoch zurück und musste sämtliche Aufschläge wieder abgeben. Er verabschiedete sich mit einem Verlust von 0,12 Prozent bei 22.653,86 Punkten in den Feierabend. Auch der Nasdaq Composite wechselte letztlich das Vorzeichen und schloss 0,33 Prozent tiefer bei 7.887,26 Zählern.

Inzwischen kommen auch aus den USA ermutigende Signale, dass das Herunterfahren des öffentlichen Lebens sich langsam auszahlt, indem die Dynamik der Corona-Ausbreitung nachlässt. So wurde aus dem Staat New York den zweiten Tag in Folge keine Zunahme der Totenzahlen berichtet. In Europa mehrten sich schon länger die Anzeichen, dass die Kraft des Virus schwindet, so gerade auch in den Corona-Hochburgen Spanien und Italien. Derweil planen Dänemark und Österreich bereits umfangreiche Lockerungen der Sperrmaßnahmen.

Im späten Handel überwogen dann aber wieder die Unsicherheiten um den Ölpreiskrieg. So mehrten sich die Stimmen, dass die OPEC+ am Donnerstag bei ihrem Treffen zwar eine Förderkürzung beschließen, diese jedoch nicht ausreichen würde um die Kurse zu stabilisieren. Daraufhin drehten auch die Ölpreise wieder ins Minus.

ASIEN

An den Aktienmärkten in Asien standen die Vorzeichen am Dienstag auf grün.

In Japan gewann der Nikkei 2,01 Prozent auf 18.950,18 Indexpunkte.

Auf dem chinesischen Festland zeigte sich der Shanghai Composite zum Börsenschluss 2,05 Prozent stärker bei 2.820,76 Zählern. In Hongkong ging es derweil für den Hang Seng um 2,12 Prozent auf 24.253,29 Einheiten nach oben.

Mit Rückenwind aus den USA haben die Börsen in Asien am Dienstag erneut zugelegt.

Auch die japanische Regierung geht nun entschlossener gegen das Virus vor. Ab Dienstag gilt in Tokio und anderen Großstädten des Landes der Notstand. Damit soll der Kontakt zwischen Menschen verringert und zudem Druck von den Krankenhäusern genommen werden. Zudem legt Japan ein Billionen Yen schweres Wirtschaftsprogramm auf, das zinslose Darlehen an Unternehmen ebenso umfasst wie Zahlungen an Privatpersonen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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TecDAX 3 457,74 0,82%
Dow Jones 44 782,00 -0,29%
NASDAQ Comp. 19 403,95 0,97%
NIKKEI 225 39 248,86 1,91%
Hang Seng 19 550,29 0,65%
ATX 3 535,50 -0,11%
Shanghai Composite 3 363,98 1,13%