Hang Seng
Geändert am: 06.10.2021 22:10:21
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US-Börsen letztlich fester -- ATX schließt tief im Minus -- DAX fällt unter 15.000-Punkte-Marke -- Börsen in Fernost geben zum Handelsende nach
AUSTRIA
Die Wiener Börse präsentierte sich zur Wochenmitte tief im Minus.
Der ATX rutschte am Mittag zeitweise um rund drei Prozent ab und verharrte auch den restlichen Tag in der Verlustzone. Zum Handelsschluss gab er noch 1,66 Prozent auf 3.687,50 Punkte ab.
Auch an den europäischen Leitbörsen herrschte am Berichtstag eine sehr negative Anlegerstimmung vor. Die weiter angewachsenen US-Anleihenrenditen und damit verbundene Umschichtungen belasteten international die Aktienkurse, hieß es von Marktbeobachtern.
"Die Sorgenfalten der Marktteilnehmer und Analysten sind zuletzt tiefer geworden", formulierten die Helaba-Analysten in ihrem Tageskommentar. Die Experten verwiesen auf steigende Renditen, die hohen Rohstoffpreise, die Lieferkettenproblematik und weiter zunehmende Inflationssorgen. Zudem stehe ein Kollaps des chinesischen Immobilienriesen Evergrande im Raum.
Besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten ließen die Abschläge aber etwas abschmelzen. In den USA hat sich der Stellenaufbau in der Privatwirtschaft im September laut Arbeitsmarktdienstleister ADP stärker als erwartet beschleunigt.
DEUTSCHLAND
Für den DAX ging es am Mittwoch erneut unter die 15.000 Punkte-Marke.
Der DAX begann den Mittwochshandel bereits mit einem deutlichen Minus und rutschte anschließend tiefer in den roten Bereich. Im Handelsverlauf war der DAX aufgrund zunehmender Inflationsängste um bis zu 2,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Mai gefallen. Bis zum Handelsende konnte er seine hohen Verluste etwas verringern und notierte letztlich 1,46 Prozent tiefer bei 14.973,33 Punkten.
Analyst Christian Henke vom Broker IG sieht mehrere Belastungsfaktoren für die Börsen: Die finanzielle Schieflage des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande, den US-Haushaltsstreit mit einem drohenden Zahlungsausfall der US-Regierung und vor allem die zunehmenden Inflationssorgen. "Angesichts steigender Energiepreise dürfte die Teuerungsrate von Dauer auf einem hohen Niveau verharren. Allzu lange dürfte sich die Notenbank Fed dies nicht anschauen", glaubt Henke. Zinserhöhungen würden an den Börsen aber Öl ins Feuer gießen.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus RoboMarkets, richtete den Blick voraus: "Am Freitag stehen die Arbeitsmarktdaten auf dem Terminkalender, die neben den steigenden Inflationserwartungen ihren Beitrag zur Antwort auf die Frage leisten dürften, wann die US-Notenbank damit beginnen wird, den Geldhahn langsam aber sicher zuzudrehen."
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Mittwoch mit freundlicher Tendenz.
So eröffnete der US-Leitindex Dow Jones mit einem Verlust von 0,34 Prozent bei 34.198,96 Punkten. Im Verlauf konnte er jedoch ins Plus klettern und beendete die Sitzung 0,30 Prozent höher bei 34.417,98 Punkten. Auch der NASDAQ Composite konnte im Verlauf in die Gewinnzone drehen und notierte zum Handelsende 0,47 Prozent stärker bei 14.501,91 Zählern.
Dies ging einher mit fallenden Preisen für Öl und Gas, nachdem diese anfangs noch weiter gestiegen waren und ihre Mehrjahreshochs ausgebaut hatten. Für den Umschwung und damit für Erleichterung unter den Aktienmarktanlegern sorgte vor allem, dass Russland der wachsenden weltweiten Erdgaskrise entgegentreten will. Zur Stabilisierung der Energiemärkte sollen "Rekordmengen" an Gas nach Europa geliefert werden, was indirekt auch den Bedarf an Rohöl dämpfen würde.
Nach monatelanger Kursrally - insbesondere in den USA - befinden sich die weltweiten Aktienmärkte zunehmend im Würgegriff von Inflations- und Konjunktursorgen und leiden zugleich unter Befürchtungen, dass in Bälde die Zinsen angehoben werden. Die zuletzt kräftig gestiegenen Ölpreise spielen dabei eine wichtige Rolle. Am Montag hatte dann auch noch die Gruppe OPEC+ mitgeteilt, sie werde ihre Fördermenge trotz der weltweiten Ölknappheit nicht stärker als geplant erhöhen.
Die deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Beschäftigungsdaten für September aus dem US-Privatsektor, die an diesem Tag veröffentlicht wurden, quittierten die Anleger mit Vorsicht. Dass der Arbeitsmarktdienstleister ADP im Vergleich zum August einen Beschäftigungszuwachs von knapp 570.000 meldete, während Volkswirte nur mit 430.000 neuen Stellen gerechnet hatten, sorgte nicht für Euphorie.
JPMorgan-Volkswirt Ian Shepherdson sieht in ihnen keine zuverlässige Aussagekraft für die am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten der Regierung. Zudem fehlten Details, aus denen sich folgern liesse, warum die Schätzungen der Volkswirte so deutlich übertroffen wurden. "Wir wissen nicht, ob das Überschießen nur modellgetrieben oder tatsächlich stärkeren Beschäftigungsdaten der ADP-Kunden zu verdanken ist", gab Shepherdson zu bedenken.
ASIEN
An den Märkten in Fernost ging es am Mittwoch auf breiter Front bergab.
Der japanische Leitindex Nikkei büßte am Mittwoch 1,05 Prozent ein auf 27.528,87 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite am vergangenen Donnerstag um 0,90 Prozent auf 3.568,17 Einheiten zu. Er befindet sich weiterhin in einer Feiertagspause. Der Hang Seng verlor derweil im Mittwochshandel 0,57 Prozent auf 23.966,49 Punkte.
Gute Vorgaben der Wall Street haben zur Wochenmitte an den asiatischen Aktienmärkten nur zu Beginn des Handels gewirkt. Auf breiter Front haben im Handelsverlauf die Indizes nach unten abgedreht, wobei die Belastungsfaktoren die altbekannten waren, nämlich die hohe Inflation, steigende Marktzinsen und Sorgen um eine abnehmende Wirtschaftsdynamik. Wie bereits in den USA haben mittlerweile auch die Renditen japanischer Anleihen das höchste Niveau seit Juni erreicht, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau.
Zugleich schwelt die Unsicherheit über die Entwicklung im chinesischen Immobiliensektor weiter. Die Aktien von China Evergrande waren ebenso weiter ausgesetzt wie die von Hopson - das Unternehmen ist offenbar im Begriff, Teile von Evergrande zu erwerben - und dem kleineren Immobilienunternehmen Fantasia, das zuletzt Anleihen nicht fristgerecht zurückzahlte.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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TecDAX | 3 481,68 | -0,50% | |
Dow Jones | 41 938,45 | -1,63% | |
NASDAQ Comp. | 19 161,63 | -1,63% | |
NIKKEI 225 | 39 190,40 | -1,05% | |
Hang Seng | 19 064,29 | -0,92% | |
ATX | 3 651,52 | 0,00% | |
Shanghai Composite | 3 168,52 | -1,33% |