ATX
Geändert am: 05.03.2021 22:23:43
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ATX geht kaum verändert ins Wochenende -- US-Börsen beenden Handel im Plus -- DAX schließt tiefer -- Asiens Börsen letztlich im Minus
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt konnte am Freitag seine Zuschläge nicht halten.
Der ATX startete zwar mit einer schwächeren Tendenz, stand über den Großteil des Handels jedoch im Plus. Zum Handelsschluss fiel er dann jedoch erneut zurück und schloss 0,07 Prozent leichter bei 3.082,50 Punkten.
Konjunkturhoffnung und Zinsangst haben die US-Börsen am Freitag nach einem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht hin- und hergeworfen. Die Indizes begannen stark, drifteten schnell ins Minus ab und erholten sich anschliessend ebenso rasch wieder davon. Die Rendite für zehnjährige Papiere legte nach dem Jobbericht zeitweise auf gut 1,6 Prozent zu, zuletzt betrug sie 1,55 Prozent. Die steigenden Zinsen sind Ausdruck von Wachstumsoptimismus und Inflationsängsten. Beides geht zurück auf die sehr lockere Finanzpolitik der neuen US-Regierung, die ein billionenschweres Konjunkturpaket anstrebt. Bei steigenden Zinsen werden Anleihen allerdings wieder zu einer Alternative für Aktien-Anleger. Der Zinsanstieg hatte die Börsen in den vergangenen Tagen bereits teils kräftig ausgebremst.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex präsentierte sich am Freitag in Rot.
So startete der DAX mit einem Verlust und stand auch im weiteren Handelsverlauf im Minus. Er ging letztlich mit Abschlägen von 0,97 Prozent auf 13.920,69 Zählern ins Wochenende.
Überraschend starke US-Arbeitsmarktzahlen hatten am Freitag die Belastungen für den DAX durch steigende Anleiherenditen ein Stück weit abgefedert. "Der Stellenaufbau setzt sich fort und liegt über den Erwartungen. Die Löhne steigen. Dies ist positiv zu werten", resümierte Helaba-Analyst Patrick Boldt die Zahlen für Februar aus den Vereinigten Staaten. Allerdings fehlten dem Arbeitsmarkt dennoch weiterhin Millionen von Arbeitsplätzen bis wieder von Normalität gesprochen werden könne. Da die Fed zugleich stets auf die Schwächen des Arbeitsmarktes hinweise und argumentiere, dass er weiter unterstützt werden müsse, wird sich daher laut Boldt an der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank wohl vorerst nichts ändern.
WALL STREET
`Nach einer Achterbahnfahrt hat die Wall Street zum Wochenausklang mit einem kräftigen Plus geschlossen.
Der Dow Jones drehte nach zwischenzeitlichen Verlusten letztlich wieder ins Plus und legte zum Handelsschluss um 1,85 Prozent auf 31.496,30 Zähler zu. Der NASDAQ Composite entwickelte sich ähnlich und schloss um 1,55 Prozent höher auf 12.920,15 Punkten.
Dabei gab erneut die Entwicklung der Renditen die Richtung vor. Diese legten trotz eines überraschend guten US-Arbeitsmarktberichts zu und zogen die Indizes nach anfänglichen kräftigen Gewinnen ins Minus. Mit einem leichten Rückgang der Renditen erholte sich auch der Aktienmarkt wieder und drehte erneut ins Plus.
So wurden im Februar mit 379.000 Stellen erheblich mehr geschaffen als die von Volkswirten prognostizierten 210.000. Zugleich wurde der Januar-Wert deutlich nach oben revidiert. Zudem fiel die Arbeitslosenquote auf 6,2 Prozent, während hier ein unveränderter Stand von 6,3 Prozent erwartet worden war.
Doch mit den guten Arbeitsmarktdaten zogen auch die Renditen an. Denn der unerwartet deutliche Beschäftigungsaufbau zeugt zwar von der Erholung der US-Wirtschaft, schürte gleichzeitig auch Inflationsängste und trieb die zuletzt schon kräftig gestiegenen Anleiherenditen weiter nach oben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen kletterte in der Spitze bis auf 1,63 Prozent. Vor Veröffentlichung der Daten waren es noch 1,57 Prozent. Im späten Handel lag diese dann bei 1,55 Prozent.
ASIEN
Die wichtigsten Börsen in Asien zeigten sich am Freitag erneut mit negativen Vorzeichen.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem Verlust von 0,23 Prozent bei 28.864,32 Punkten.
Auch in China dominierten die Bären. Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 0,04 Prozent auf 3.501,99 Zähler. Daneben gab der Hang Seng in Hongkong um 0,47 Prozent auf 29.098,29 Einheiten ab.
Die Aktienbörsen in Ostasien haben sich am Freitag sehr volatil und letztlich überwiegend im Minus präsentiert. Allerdings erholten sich die Märkte zum Teil deutlich von ihren Tagestiefs. Technologietitel zählten zu den Tagesverlierern. Anleger zeigten sich verunsichert über die in den USA und auch in der Region wieder gestiegenen Rentenrenditen. Die Zehnjahresrendite bei US-Staatsanleihen war am Vorabend wieder über die Marke von 1,50 Prozent geklettert und hatte in der Folge die Wall Street belastet. Im asiatisch geprägten Handel wurde das Niveau der Benchmarkrendite mit 1,57 Prozent weitgehend gehalten.
Bemerkenswert war, dass US-Notenbankpräsident Jerome Powell die Märkte am Vorabend nicht zu beruhigen vermochte, obwohl er versicherte, dass die Fed sich nicht zurücklehnen und eine Verschärfung der Finanzmarktbedingungen zulassen werde. Er äußerte sich jedoch nicht zu konkreten Renditeniveaus. Im Handel sprach man von einer Wiederholung bekannter Floskeln. Da die Fed auf den jüngsten Anstieg der Anleiherenditen nicht reagiert habe, schwinde etwas das Vertrauen, dass sie es in Zukunft tun werde, hieß es. Dass Anleiherenditen angesichts steigender Inflations- und Konjunkturerwartungen stiegen, sei nicht das Problem - das Tempo mache Sorgen, sagte ein Händler.
Für etwas Unruhe an den Märkten sorgte zwischenzeitlich eine Tsunami-Warnung für den gesamten Pazifik nach einem schweren Seebeben vor Neuseeland. Die Warnung wurde allerdings im Handelsverlauf wieder kassiert. In China ging es besonders volatil zur Sache, die Indizes erholten sich aber letztlich im Verlauf. Analysten sprachen von einer gewissen Verunsicherung angesichts des am Freitag beginnenden jährlichen Volkskongresses. In diesem Zusammenhang hatte die chinesische Führung der Wirtschaft des Landes ein relativ moderates Wachstumsziel verordnet. Das Bruttoinlandsprodukt 2021 soll um 6 Prozent oder mehr wachsen. Die Kennziffer lag unter den Erwartungen der meisten Ökonomen, die für die chinesische Wirtschaft dieses Jahr ein Plus von 8 Prozent oder mehr prognostiziert hatten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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