ATX
Geändert am: 04.10.2022 22:17:17
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Stimmung hellt sich auf: Wall Street schließt mit deutlichen Aufschlägen -- ATX und DAX schließen mit kräftigen Aufschlägen -- Japans Börse letztlich in Grün -- Feiertag in China
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt beendete den Dienstagshandel mit kräftigen Gewinnen.
Der ATX eröffnete höher und konnte im weiteren Verlauf seine Gewinne deutlich ausbauen. Der ATX beendete den Handelstag 3,54 Prozent fester bei 2.814,34 Einheiten ab.
Marktbeobachter rechneten damit, dass die europäischen Börsen weiter auf Erholungskurs bleiben sollten. Allerdings sei die Volatilität an den Finanzmärkten sehr hoch und daran wird sich nach Meinung der Helaba-Analysten in absehbarer Zeit wohl auch nichts ändern. In den enormen Kursschwankungen spiegele sich die Verunsicherung der Marktakteure zwischen Inflationsangst und Rezessionssorgen wider.
Auch am Montag hatte der ATX höher geschlossen. Im Späthandel sorgte die positive Stimmung an der Wall Street für Aufwind. Denn kürzlich veröffentlichte US-Konjunkturdaten fielen schwächer aus als erwartet und ließen Investoren wohl auf einen weniger steilen Zinspfad der Federal Reserve hoffen.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt setzte seinen Erholungskurs auch am Dienstag fort.
Der DAX ging deutlich höher in den Handel und verblieb auch anschließend weit im Plus. Letztlich betrug jenes 3,78 Prozent (Schlussstand: 12.670,48 Zähler).
In der Vorwoche war der DAX mit 11.862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Auf überverkauftem Niveau hatten viele Börsianer auf eine nahe Stabilisierung hingewiesen. "Längst sind es nicht mehr nur Schnäppchenjäger auf der Suche nach unterbewerteten Aktien, die als Käufer auftreten", sagte der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Diejenigen, die auf weiter fallende Kurse spekuliert haben, werden jetzt auf dem falschen Fuß erwischt. Um ihre Verluste zu begrenzen, müssen sie jetzt in den steigenden Markt hinein kaufen."
Die sehr starken US-Börsen geben das Erholungstempo aktuell vor. Nach dem schwächsten September der vergangenen zwanzig Jahre hätten vor allem enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie geholfen, hieß es bei der Credit Suisse.
Notenbanken könnten generell bei nachlassendem Wirtschaftsschwung die Geldpolitik nicht mehr ganz so straff gestalten wie zuletzt, zum Vorteil für die Aktienmärkte, hieß es unter Marktbeobachtern.
"Am deutschen Aktienmarkt dominiert die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed schon bald ihren Fuß vom Gaspedal im derzeitigen Zinserhöhungszyklus nehmen könnte, um die US-Wirtschaft vor einem Kollaps zu bewahren", schrieb Analyst Timo Emden von Emden Research. "Die Zinssenkungsfantasien locken vermehrt Preisjäger an, welche angesichts einer zusehends überverkauften Marktlage ihr Schnäppchen schlagen wollen." In dieses Bild passte am Morgen eine weniger deutliche Leitzinsanhebung in Australien als gedacht.
WALL STREET
Am amerikanischen Aktienmarkt ging es am Dienstag bergauf.
Der Dow Jones kletterte kräftig und verabschiedete sich 2,80 Prozent höher bei 30.316,98 Punkten. Beim technologielastigen NASDAQ Composite betrugen die Gewinne 3,34 Prozent auf 11.176,41 Punkte.
Nach der Vortagesrally zum Start ins neue Quartal liefen die US-Aktien am Dienstag nochmals deutlich nach oben. Teilnehmer verwiesen darauf, dass das vierte Quartal saisonal besonders stark ausfällt und nach dem extrem schwachen September eine Gegenbewegung nicht ungewöhnlich ist. Vor allem aber ging die Hoffnung um, dass die Zentralbanken ihre Leitzinserhöhungen weniger aggressiv angehen werden. Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank, verwies auf die überverkaufte Lage an den Aktienmärkten, "aber der wichtigste Faktor ist die zunehmende Spekulation, dass die Zentralbanken bald zu einer taubenhafteren Haltung übergehen könnten, insbesondere nach den Marktturbulenzen der vergangenen Wochen."
Gestützt wurde diese Spekulation von einem schwachen ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe am Montag, der laut Barclays einen nachlassenden Kostendruck bei geringeren Lieferverzögerungen und Auftragsbeständen erkennen ließ. Der ISM-Index "gab dem Markt einen positiven Impuls", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin der Swissquote Bank. "Ich glaube, dass dies ein wichtiges Zeichen dafür ist, dass viele Investoren trotz der stark falkenhaften Rhetorik der US-Notenbank nicht mehr glauben, dass die Fed die Straffung im derzeitigen Tempo fortsetzen wird. Das ist eine gute Voraussetzung für eine Erholung der globalen Märkte", fügte Ozkardeskaya hinzu.
ASIEN
In Japan ging es für den Aktienmarkt am Dienstag deutlich nach oben, in China blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
Der Nikkei in Japan legte letztlich um 2,96 Prozent auf 26.992,21 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland wird feiertagsbedingt aufgrund der "Goldenen Woche" bis einschließlich Freitag nicht gehandelt. Der Shanghai Composite verharrte daher auf seinem Schlussstand von Freitag. Da ging es 0,55 Prozent auf 3.024,39 Zähler runter. In Hongkong schloss der Hang Seng am Montag mit einem Verlust von 0,83 Prozent auf 17.079,51 Stellen, am Dienstag blieb die Börse dort ebenfalls feiertagsbedingt geschlossen.
Steil nach oben ging es am Dienstag an den Börsen in Japan im Sog sehr fester US-Vorgaben. Dort hatten deutlich sinkende Marktzinsen bei den Anlegern nach der jüngsten Talfahrt wieder für Kauflaune gesorgt. Hinter den sinkenden Renditen am Anleihemarkt stand wiederum, dass in Großbritannien, Pläne zur Senkung des Höchststeuersatzes wieder zurückgenommen wurden, nachdem diese zuvor an den Finanzmärkten für Turbulenzen und letztlich sogar das Eingreifen der Bank of England gesorgt hatten.
Der guten Stimmung in Tokio half, dass die Preise in Japan im September in der Kernrate nicht weiter gestiegen sind, wenngleich das Plus im Jahresvergleich von 2,8 Prozent erneut deutlich über dem Zielwert der japanischen Notenbank lag. Dass Nordkorea neue Raketentests unternommen hat, die über japanischen Meeresluftraum gingen, sorgte nur politischerseits für Aufregung, belastete die Entwicklung an der Börse aber nicht.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 322,59 | 0,92% | |
TecDAX | 3 370,04 | 1,23% | |
Dow Jones | 44 296,51 | 0,97% | |
NASDAQ Comp. | 19 003,65 | 0,16% | |
NASDAQ 100 | 20 776,23 | 0,17% | |
NIKKEI 225 | 38 283,85 | 0,68% | |
Hang Seng | 19 229,97 | -1,89% | |
ATX | 3 532,66 | 0,22% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |