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Geändert am: 04.01.2024 22:06:46

Wall Street letztlich gespalten -- ATX und DAX verabschieden sich im Plus -- Märkte in Fernost schließen überwiegend leichter

AUSTRIA

In Wien waren Anleger am Donnerstag zuversichtlich gestimmt.

Der ATX zeigte sich im Handelsverlauf fester und baute seine Zuschläge im Verlauf noch aus, nachdem er bereits mit grünen Vorzeichen in den Handel gestartet war. Sein Schlussstand: 3.418,22 Stellen (+1,2 Prozent).

Auch an anderen Börsen in Europa ging es nach oben. Die am Nachmittag gemeldeten Konjunkturdaten wirkten sich vorerst nicht merklich an den Märkten aus. Die veröffentlichten Verbrauchpreisdaten für Deutschland zeigten einen Anstieg der Inflationsrate auf 5,9 Prozent. Das ist die zweithöchste Teuerungsrate seit der Wiedervereinigung. Die am Vormittag gemeldeten Inflationsdaten einzelner deutscher Bundesländer hatten bereits ein Anziehen der Inflation erwarten lassen.

Die in den USA gemeldeten Arbeitsmarktdaten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP waren hingegen überraschend gut ausgefallen. Die Privatwirtschaft in den USA hat laut ADP im Dezember 164.000 Stellen geschaffen, Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 125.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Gute Arbeitsmarktdaten werden derzeit ambivalent aufgenommen, da sie auch die erhofften Zinssenkungen unwahrscheinlicher machen.

Wichtige Unternehmensnachrichten gab es am Donnerstag nicht. Entsprechend hielten sich auch die meisten Kursbewegungen in engen Bandbreiten.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Markt stieg nach einigen Schwankungen am Donnerstag ins Plus.

Der DAX war mit einem minimalen Aufschlag in den neuen Handelstag gegangen. Im weiteren Verlauf wechselte er mehrmals das Vorzeichen, zeigte sich insgesamt aber wenig bewegt. Am späten Nachmittag erfolgte dann der nachhaltige Sprung in die Gewinnzone, wo er den Tag 0,48 Prozent höher bei 16.617,29 Punkten beendete.

Die Fed will ihre restriktive Haltung so lange beibehalten, bis die Inflation eindeutig und nachhaltig zurückgeht. Stimmungsdaten aus der Eurozone und Inflationsdaten vom Dezember aus Deutschland hatten wenig Einfluss auf die Kurse. Auch die Jobdaten des US-Dienstleisters ADP, einen Tag vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für Dezember, sorgten kaum für Impulse. Marktexperten erwarten in der nächsten Zeit eine Korrektur an den Börsen, "mindestens aber mal eine Schaukelbörse", wie es Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, formulierte. Aus technischer Sicht könnte der DAX ihm zufolge jetzt bis zu zwei Drittel der Jahresendrally korrigieren und so in die Region um 16.100 Punkte fallen. "Es muss abgewartet werden, ob die Anleger ihr Verhalten nun insofern ändern, sodass sie bei Erholungen verkaufen, anstatt wie bisher bei Korrekturen günstige Einstiege zu nutzen." Das könnte die bisher positive Stimmung an den Börsen seit Ende Oktober dann nachhaltig verändern.

WALL STREET

Die US-Börsen folgten am Donnerstag unterschiedlichen Tendenzen.

Der Dow Jones Index eröffnete marginal schwächer. Schon kurz darauf konnte er jedoch ins Plus drehen. Bis zum Handelsende schmolzen die Gewinne jedoch wieder etwas dahin, sodass es letztlich nur 0,03 Prozent aufwärts auf 37.440,34 Punkten ging. Der NASDAQ Composite startete leichter. Nach einem Ausflug in die Gewinnzone, gab er jedoch zum Handelsende doch wieder nach. Er beendete den Tag 0,56 Prozent schwächer bei 14.510,30 Zählern.

Im noch jungen Börsenjahr 2024 haben die im Vorjahr besonders stark gelaufenen Tech-Werte bisher einen schweren Stand. Dies hat auch damit zu tun, dass immer mehr Marktteilnehmer inzwischen Zweifel hegen, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen tatsächlich schon bald senken wird.
Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen am Donnerstag robust aus. Die Privatwirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im Dezember mehr Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel in der vergangenen Woche zudem stärker als angenommen. Ein robuster Arbeitsmarkt erschwert der US-Notenbank Fed den Kampf gegen die Inflation. Er stützt die Lohnentwicklung und so auch die Preise. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember am Freitag. Für die Zinsentscheidungen der Notenbank ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt ein zentraler Punkt.

ASIEN

An den wichtigsten Börsen in Asien übernahmen am Donnerstag die Bären das Ruder.

In Tokio fand nach der Feiertagspause heute wieder Handel statt. Der Nikkei 225 verlor am Donnerstag schlussendlich 0,53 Prozent auf 33.288,29 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite letztlich um 0,43 Prozent zurück auf 2.954,35 Zähler, während der Hang Seng in Hongkong letztendlich unverändert bei 16.645,98 Einheiten aus dem Handel ging.

Überwiegend moderate Einbußen haben die Börsen in Asien am Donnerstag verzeichnet. Sie folgten damit erneut zum großen Teil der negativen Vorgabe der Wall Street, wo von anhaltenden Gewinnmitnahmen die Rede war nach der Rally der letzten Wochen im Börsenjahr 2023. In Tokio war es nach zwei Feiertagen zu Jahresbeginn der erste Handelstag 2024. Dazu brachte das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung in den USA keine neuen Erkenntnisse. Zwar scheinen die Notenbanker offen gegenüber Zinssenkungen, allerdings beschäftigten sie sich kaum mit dem konkreten Beginn von Zinssenkungen, der am Markt schon ab März erwartet wird. Für Zurückhaltung habe daneben die angespannte Lage im Nahen Osten gesorgt, sagten Marktteilnehmer.

Dass sich der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe im Dezember verbesserte, sorgte an den Börsen der Region allenfalls für ein wenig Unterstützung, nachdem zuvor bereits der offizielle Index etwas gestiegen war. Beide Indizes liegen im Expansion anzeigenden Bereich. Die Anleger blieben angesichts der schleppenden wirtschaftlichen Erholung und der politischen Unsicherheit vorsichtig, kommentierte Saxo Markets-Chefstratege Redmond Wong.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 38 026,17 -0,85%
Hang Seng 19 705,01 0,21%
ATX 3 506,84 0,13%
Shanghai Composite 3 367,99 0,66%