ATX und DAX schließen mit Verlusten

Der ATX war kaum bewegt in den Handelstag gestartet, fiel dann aber in die Verlustzone. Am Ende schloss er 0,82 Prozent leichter bei 3.229,30 Zählern.

Auch an Europas Leitbörsen ging es merklich bergab. Für Druck sorgte der innenpolitische Konflikt in Deutschland rund um die Asylfrage. Am Wochenende hatte der deutsche Innenminister und Chef der Unionspartei CSU Horst Seehofer seinen Rücktritt angeboten.

Sorgen bereitete den Anlegern daneben weiterhin der Handelsstreit mit den USA. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump erneut scharfe Vorwürfe gegen die EU geäußert. Dementsprechend zeigten sich auch die Übersee-Vorgaben zum Wochenstart schwach.

Von den Daten zur Stimmung in der Industrie der Eurozone kam ebenfalls keine Unterstützung. Der vom Forschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe zeigte im Juni den sechsten Rückgang in Folge.

DAX mit Verlusten

Der DAX war bereits mit einem Minus gestartet und ging schliesslich 0,55 Prozent tiefer bei 12.238,17 Punkten in den Feierabend.

Grund war der Asylstreit zwischen der CDU und der CSU. Zudem eskaliert der weltweite Handelskonflikt wegen der Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Importe in die Vereinigten Staaten weiter.

Der unionsinterne Streit war in der Nacht auch durch eine später relativierte Rücktrittsankündigung von CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer weiter eskaliert. Trotz intensiver Suche nach einem Ausweg aus dem verfahrenen Asylstreit ist ein Kompromiss zwischen den beiden Schwesterparteien nicht in Sicht. Kern des Streits sind Pläne Seehofers, in anderen EU-Ländern registrierte Asylbewerber notfalls im Alleingang an der deutschen Grenze zurückzuweisen. Dagegen stellte sich die CDU klar hinter den Kurs ihrer Vorsitzenden und der Bundeskanzlerin Angela Merkel, die einen nationalen Alleingang in der Asylpolitik ablehnt und stattdessen eine europäische Regelung erreichen will.

Derweil richtete Trump am Sonntag scharfe Angriffe gegen die EU. "Die EU ist möglicherweise so schlimm wie China", sagte der US-Präsident in einem Interview des Senders Fox News. Europa verkaufe Autos in die USA, sagte er und nannte den Markennamen Mercedes. Die US-Hersteller hätten es dagegen viel schwerer, ihre Produkte in die EU zu verkaufen.

Redaktion finanzen.at / dpa-AFX