BMWi wehrt sich gegen internationale Kritik an Exportstärke - Zeitung

   Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) wehrt sich gegen die internationale Kritik an Deutschlands hohem Leistungsbilanzüberschuss. In einer internen Analyse des Ministeriums, die der Zeitung Welt nach eigenen Angaben vorliegt, heißt es: "Das Wirtschaftsministerium hält die Kritik für nicht nachvollziehbar."

   Deutschland ist jüngst von den USA und auch von EU-Währungskommissar Olli Rehn wegen der hohen Überschüsse kritisiert worden. Die Bundesrepublik überschreite seit 2007 den Referenzwert für den Leistungsbilanzüberschuss, hatte Rehn bemängelt. Die EU-Kommission stuft einen Leistungsbilanzüberschuss von mehr als sechs Prozent der Wirtschaftsleistung als stabilitätsgefährdend ein. Betrachtet wird dabei ein Zeitraum von drei Jahren. In der kommenden Woche wird die EU-Kommission ihren neuen Bericht zu Leistungsbilanzungleichgewichten vorlegen und könnte Deutschland dann mit einer Rüge abstrafen.

   Im Wirtschaftsministerium heißt es der Zeitung zufolge dazu: "Die Kritik an den hohen Leistungsbilanzüberschüssen ist unbegründet, weil diese nicht auf wirtschaftspolitischer Einflussnahme beruhen." So sei die Exportstärke nicht Niedrig-Löhnen oder einem Sparkurs zu verdanken. "Die hohen Leistungsbilanzüberschüsse sind vielmehr Ausdruck der hohen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sowie der weltweit hohen Nachfrage nach Gütern Made in Germany", schreiben die Beamten in der internen Analyse.

   Die Exportüberschüsse gingen vermehrt in den außereuropäischen Raum. Davon profitierten auch die anderen Euroländer: So steckten in deutschen Exportgütern zu 40 Prozent im Ausland produzierte Vorleistungen. Das Wirtschaftsministerium sieht in den "fiskal- und strukturpolitischen Defiziten in den Partnerländern" eine Ursache dafür, dass die deutschen Ausfuhren so stark sind.

   DJG/sgs

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   November 09, 2013 08:39 ET (13:39 GMT)

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