08.07.2022 17:29:40

BMF sieht Uniper-Aufspaltung und staatlichen Einstieg kritisch - Presse

BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium hat laut einem Medienbericht Vorbehalte gegen die Idee angemeldet, den kriselnden Energieversorger Uniper aufzuspalten und das deutsche Gasgeschäft durch einen Einstieg des Bundes zu retten. Das berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise. Es sei bedenklich, die bisherigen Eigentümer von Uniper damit ohne eigenes Zutun von ihren Altlasten zu befreien, so der Bericht. Das Bundesfinanzministerium konnte nicht unmittelbar für eine Stellungnahme erreicht werden.

FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler sagte im Interview mit dem Handelsblatt: "Keinesfalls darf Unipers unverschuldete Notlage genutzt werden, um einen dauerhaft staatlichen Energiekonzern zu schaffen. Außerdem darf der staatliche Einfluss nicht missbraucht werden, um anderweitige energiepolitische Zielvorstellungen zu erreichen", sagte er der Zeitung.

Uniper-Mehrheitseigner Fortum hatte eine Restrukturierung des Konzerns mit dem Ziel der Gründung einer "Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes" am Freitag offiziell vorgeschlagen.

Das Bundeswirtschaftsministerium soll dieser Lösung laut Handelsblatt grundsätzlich positiv gegenüberstehen, weil Uniper im Ausland noch Atom- und Kohlekraftwerke betreibt, die der Staat nicht unterstützen solle.

"Uniper hat in der Vergangenheit das Gasgeschäft und die Verbindungen mit Russland vorangetrieben", sagte Dieter Janecek, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, dem Handelsblatt. "Jetzt sind wir in einer akuten Krisensituation mit toxischer Abhängigkeit von russischen Gasimporten, in der es für den Bund die günstigere Variante sein kann, die Sparte Erdgas von Uniper zu übernehmen und selbst zu steuern."

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/jhe

(END) Dow Jones Newswires

July 08, 2022 11:30 ET (15:30 GMT)

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