Meilenstein im Blick 16.09.2018 22:39:00

Bloomberg-Studie: Tesla hat "einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil"

Bloomberg-Studie: Tesla hat "einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil"

Tesla befindet sich an einem Scheideweg: Schafft der Konzern mit seinem Mittelklasse-Stromer den Sprung auf den Massenmarkt oder wird der Elektroautobauer über kurz oder lang von etablierten, traditionellen Autobauern überholt? In Europa droht dem Konzern bereits letzteres Szenario, denn Tesla hat es nicht geschafft, seine starke Vormachtstellung auf dem Heimatmarkt auch in andere Regionen der Welt zu tragen. Zu lange sind die Lieferzeiten für den Model 3, vor 2019 wird wohl keiner der europäischen Vorbesteller seinen Tesla ausgeliefert bekommen. Zeit genug für die heimische, sehr starke Konkurrenz von europäischen Traditionsautobauern, die Marktlücke zu besetzen und ihrerseits massentaugliche Elektroautos an den Start zu bringen. Volkswagen, Daimler und BMW investieren Milliardenbeträge in die Entwicklung batteriebetriebener Fahrzeuge. Und sie haben nicht nur das Geld, sondern auch Plattform, Logistik und Vertriebsmöglichkeiten, die Tesla wie einen Auto-Zwerg wirken lassen.

Tesla hat einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil

Doch der US-Konzern ist der Übermacht der Autoriesen nicht hilflos ausgeliefert, denn die Experten des Branchendienstes "Bloomberg New Energy Finance (BNEF)" haben im Rahmen einer Studie einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für die US-Amerikaner ausgemacht, der Tesla noch auf Jahre hinweg einen der vorderen Plätze im Elektroautomarkt sichern könnte: Das hauseigene Batteriegeschäft.

Anders als die Konkurrenten hat Tesla das Batteriegeschäft nämlich im eigenen Haus und übernimmt - gemeinsam mit dem japanischen Partner Panasonic - sowohl die Entwicklung als auch die Herstellung selbst, ist daher nicht auf Zulieferer angewiesen. Batterien aus dem Hause Tesla-Panasonic benötigen weniger Kobalt, was dem Autobauer insbesondere auf der Preisebene Vorteile verschafft. Denn der Kobalt-Preis ist angesichts der immer stärkeren Nachfrage aus dem Elektrotautosegment jüngst deutlich gestiegen. Erst kürzlich hatten Ingenieure einen Model 3 in seine Einzelteile zerlegt und im Rahmen ihrer Analyse festgestellt, dass die Akkuzellen des Model 3 nur noch einen 2,8-prozentigen Kobalt-Anteil haben - bislang waren rund 8 Prozent Kobalt der übliche Anteil.

Die Bloomberg-Experten bewerten dies überaus positiv: "Die führende Batterietechnologie von Tesla gibt dem Konzern einen Kostenvorteil, der mehrere Jahre anhalten und dem US-Elektroautobauer helfen könnte, sich einer neuen Konkurrenz zu stellen".

Tesla-Chef Elon Musk will die Kosten für Batterien 2018 auf einen Zellpreis von 100 US-Dollar je Kilowattstunde senken. "Wenn Tesla diesen Meilenstein erreicht, wird der Konzern unserer Branchen-Benchmark einige Jahre voraus sein", heißt es in der Bloomberg-Studie weiter.

Redaktion finanzen.at

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