Chancen und Möglichkeiten der Photodynamischen Therapie (PDT)
Leverkusen, den 07. Mai 2019
Anlässlich neuer Erkenntnisse zu Innovationen in der Tageslicht-PDT sowie zu Epidemiologie und Klassifikation der Aktinischen Keratose (AK) lud die Biofrontera Pharma GmbH Dermatologen aus ganz Deutschland zu einem zweitägigen Fortbildungs-Workshop in Frankfurt am Main ein*. Hochkarätige Experten aus Forschung und Praxis referierten über Themen wie Epidemiologie und Diagnosemethoden bei AK, simulierte Tageslicht-PDT, berufsbedingte AK und vieles mehr. Der Vertriebsleiter Deutschland der Biofrontera Pharma GmbH, Dr. Matthias Naumann, sagte dazu: "Wir freuen uns, diese Veranstaltung im siebten Jahr zu organisieren und damit einem ausgewählten Publikum die neuesten Erkenntnisse vorstellen zu dürfen. Die positive Resonanz der teilnehmenden Dermatologen gibt uns dabei Recht und ist treibende Kraft für unsere weiteren Bemühungen." Die PDT zeigt sich insbesondere vorteilhaft bei der Behandlung der AK, deren Prävalenz in der hellhäutigen Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen ist. Die AK gilt als Frühform (Carcinoma in situ, CIS) des Plattenepithelkarzinoms, dem zweithäufigsten malignen Hauttumor [1]. Eine frühzeitige Behandlung der AK ist deshalb sehr wichtig.
Der neuesten Schätzung nach befinden sich ca. 1,7 Millionen Menschen in Deutschland aufgrund einer AK in dermatologischer Behandlung [2]. Bei älteren Menschen tritt die AK häufiger auf als bei jüngeren Menschen: Die Prävalenz der AK in der Altersklasse der 60-70-Jährigen in Deutschland beträgt 11,7 % [3]. Aufgrund des demografischen Wandels mit einem steigenden Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung wird eine allgemeine Zunahme von AK-Fällen in Deutschland erwartet. Gefährlich an der AK ist ihr Charakter als CIS der Haut, aus dem sich Plattenepithelkarzinome (Spinaliome) entwickeln können. Schätzungsweise 82 % der Spinaliome entstehen innerhalb von oder in der Nähe von AK-Läsionen [4]. Das Risiko für die Entstehung eines Spinalioms steigt zudem mit der Anzahl der AK-Läsionen [5]. Es ist daher empfehlenswert, AK-Läsionen möglichst schnell zu erkennen und eine großflächige und nachhaltige Behandlung einzuleiten. AK kommen nur selten als solitäre Läsionen vor. Ein Klassifikationssystem für AK-Läsionen sollte daher betroffene Hautareale in ihrer Gänze erfassen und bewerten. Eine vielversprechende Option ist das klinische Einteilungssystem AKASI (actinic keratosis area and severity index) [6]. Das Gesicht wird hierbei in vier Regionen unterteilt (linke/rechte Gesichtshälfte, Stirn, Hinterkopf) und darauf befindliche AK-Läsionen nach Verteilungsgrad, Intensität der Hautrötung und Dicke bewertet. Auf Grundlage dieser Informationen wird anschließend der AKASI-Score ermittelt, der von 0 (leicht) bis 18 (schwer) reicht. Der AKASI-Score korreliert dabei mit den histologischen Ergebnissen [7].
Möglichkeiten der simulierten Tageslicht-PDT
Neuigkeiten gab es auch bezüglich der Tageslicht-PDT. Prof. Dr. Thomas Dirschka, Dermatologe aus Wuppertal, ging in seinem Vortrag auf die herkömmliche Tageslicht-PDT ein. "Die Tageslicht-PDT unter freiem Himmel bietet gegenüber der konventionellen PDT Vorteile, die sich positiv auf die Zufriedenheit des Patienten auswirken", so Dirschka. "Zum einen erleidet der Patient kaum Schmerzen und zum anderen kann diese Form der PDT leichter in den Alltag integriert werden." Als Voraussetzung für die Tageslicht-PDT muss die Außentemperatur 10 C überschreiten und es sollte nicht regnen. In Deutschland kann sie daher in der Regel von Frühjahr bis Herbst durchgeführt werden. Um auch in den Monaten dazwischen oder an regnerischen Tagen eine Tageslicht-PDT durchführen zu können, gibt es die Alternative der simulierten Tageslicht-PDT. "Bei dieser Form der Tageslicht-PDT wird der Patient mit simuliertem Tageslicht in der Praxis behandelt - unter ständiger Kontrolle des verantwortlichen Dermatologen und des Praxispersonals", erklärte Dirschka. Einer ganzjährigen Behandlung von Patienten mit AK mit individuellen Therapiekonzepten steht somit nichts mehr im Wege.
Berufsbedingte AK
Multiple AK und Plattenepithelkarzinome auf der Haut sind in Deutschland seit dem 01.01.2015 als Berufskrankheit (BK 5103) anerkannt [8]. Voraussetzungen für die Anerkennung einer berufsbedingten AK sind unter anderem der medizinische Nachweis sowie die arbeitstechnischen Bedingungen. Multiple AK liegen vor, wenn der Patient mindestens 5 AK-Läsionen im Jahr oder eine Feldkanzerierung mit einer betroffenen Fläche von mindestens 4 cm2 aufweist. Die Berufsgenossenschaft muss zudem eine zusätzliche arbeitsbedingte UV-Belastung von 40 % am Ort der Tumorentstehung nachweisen können. Für diesen Nachweis ist der Hautkrebsbericht des Dermatologen entscheidend. Liegt eine berufsbedingte AK vor, erteilt die Berufsgenossenschaft einen Behandlungsauftrag. Dieser schließt die Therapie mit allen geeigneten Mitteln, die Sekundärprävention und die Nachsorge des Patienten ein.
PDT - Bessere Wirksamkeit durch innovative Nanoemulsion
Für die Behandlung der AK stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Sie reichen von chirurgischen Verfahren über topisch-medikamentöse Verfahren bis hin zur PDT [2]. Mit Ameluz(R) (5-Aminolävulinsäure, ALA) gibt es ein Mittel zur Behandlung von AK leichten bis mittelschweren Schweregrads im Gesicht und auf der Kopfhaut und von Feldkanzerisierungen bei Erwachsenen [9]. Ameluz(R) kann sowohl in der konventionellen PDT als auch in der Tageslicht-PDT angewendet werden. In der konventionellen PDT ist es auch für die Behandlung von Basalzellkarzinomen zugelassen. Der Wirkstoff ALA reichert sich bevorzugt in den präkanzerösen Zellen an und wird zu Protoporphyrin IX metabolisiert [10]. Diese photoaktive Verbindung bildet unter Licht Sauerstoffradikale, die die geschädigten Zellen zerstören [9]. Ameluz(R) ist eine Kombination von ALA und der Nanoemulsion BF-200, die für eine bessere chemische Stabilität des Wirkstoffs sorgt [11]. Zusätzlich optimiert BF-200 den Transport von ALA durch das Stratum Corneum und fördert somit die Hautpenetration [12].
Informativ und aufschlussreich
Der diesjährige Fortbildungs-Workshop in Frankfurt am Main bot einen informativen Einblick in neue Diagnosemethoden der AK und Weiterentwicklungen der Tageslicht-PDT. Für die Therapie der AK steht zusätzlich zur PDT mit natürlichem Tageslicht die simulierte Tageslicht-PDT zur Verfügung. Sie kombiniert die Vorteile der konventionellen PDT und der natürlichen Tageslicht-PDT und wird von den Patienten gut angenommen. "Die positive Resonanz der teilnehmenden Dermatologen bestärkt uns in unserem Vorhaben, neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis unter die Ärzte zu bringen", so Naumann. "Es sind bereits weitere regionale Workshops in ganz Deutschland geplant, zu denen alle Dermatologen herzlich eingeladen sind."
Literatur:
[1] Leiter U et al. J Invest Dermatol 2017; 137: 1860-1867.
[2] S3 Leitlinie Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut 2018. Online verfügbar unter: https://leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Aktinische_
Keratosen_und_P EK/LL_Aktinische_Keratosen_PEK_0.1_Leitlinienreport.pdf (letzter Aufruf: 18.04.2019).
[3] Schäfer I et al. J Dtsch Dermatol Ges. 2014;12:803-811.
[4] Mittelbronn MA et al. Int J Dermatol 1998; 37: 677-681.
[5] Green A et al. Int J Cancer 1990; 15: 356-361.
[6] Dirschka T et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2017; 31:1295-1302.
[7] Schmitz L et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32: 752-756.
[8] Strom K et al. Trauma und Berufskrankheit. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015.
[9] Fachinformation Ameluz(R), Stand: März 2018.
[10] Van Hillegersberg R et al. Gastroenterology 1992; 103: 647-651.
[11] Reinhold U. Future Oncol 2017; 13: 2413-2428.
[12] Maisch T et al. Exp Dermatol 2010; 8: e302-305.
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Hintergrund:
Die Biofrontera AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Entwicklung und den Vertrieb dermatologischer Medikamente und medizinischer Kosmetika spezialisiert ist.
Das Leverkusener Unternehmen mit weltweit rund 150 Mitarbeitern entwickelt und vertreibt innovative Produkte zur Heilung, zum Schutz und zur Pflege der Haut. Zu den wichtigsten Produkten gehört Ameluz(R), ein verschreibungspflichtiges Medikament zur Behandlung von hellem Hautkrebs und dessen Vorstufen. Ameluz(R) wird seit 2012 in der EU und seit Mai 2016 in den USA vermarktet. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen die Dermokosmetikserie Belixos(R), eine Spezialpflege für geschädigte oder erkrankte Haut. Biofrontera ist das erste deutsche Gründer-geführte pharmazeutische Unternehmen, das eine zentralisierte europäische und eine US-Zulassung für ein selbst entwickeltes Medikament erhalten hat. Die Biofrontera-Gruppe wurde 1997 vom heutigen Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Hermann Lübbert gegründet und ist an der Frankfurter Börse (Prime Standard) und an der US-amerikanischen Nasdaq gelistet.
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07.05.2019 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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