26.11.2013 20:17:04
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BERLINER MORGENPOST: Im Interesse der Familien / Leitartikel von Gilbert Schomaker
So lohnt sich der Blick auf einzelne Entscheidungen. Die wohl für viele Familien wichtigste Neuregelung betrifft die Geschwisterkinder. Die weiterführenden Schulen, die Gymnasien und Sekundarschulen, sollen Geschwisterkinder bevorzugt aufnehmen. Das hilft Familien, ihren Alltag besser zu organisieren. Wenn Schulwege gleich sind, wenn ältere Kinder jüngeren in einer neuen Umgebung helfen können - dann ist das eine lebensnahe Regelung. Es heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass alle Kinder aus ein- und derselben Familie auf dieselbe Schule müssen. Aber sie können es, wenn es der Wunsch der Eltern ist und die Noten dementsprechend sind. Bei Zweit- und Drittwunschschulen sollen die Schulen verstärkt Kinder aus dem jeweiligen Bezirk aufnehmen. Auch das ist sinnvoll, weil die Schulwege so kurz bleiben.
Bei den Privatschulen bleibt es eigentlich wie bisher. Eine generelle verschärfte Warteregelung für neue Privatschulen von drei bis fünf Jahren hat die CDU verhindert. Gleichzeitig konnte sich SPD-Schulsenatorin Sandra Scheeres mit ihrem Vorhaben durchsetzen, dass vermeintlichen Tricks bei Neugründungen ein Riegel vorgeschoben wird. Denn künftig sollen Zuschüsse für diejenigen Schulträger zurückgefordert werden können, die nur als Alibi bei einem schon anerkannten anderen freien Träger unterschlüpfen. Auch SPD-Fraktionschef Raed Saleh darf sich freuen: Er hatte sich in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt, dass ein Bußgeld für diejenigen Eltern verhängt werden kann, die ihre Kinder vor dem Eintritt in die Grundschule nicht zum verpflichtenden Sprachtest schicken. 400 solcher Drückebergerfamilien gibt es in der Stadt. Gut wäre es, wenn nun in einem zweiten Schritt auch noch der Sprachunterricht in den Kitas verbessert wird.
Alles in allem hat das Nachsitzen deutliche Verbesserungen für Schüler und Eltern gebracht. Nun müssen die Koalitionäre aber ihr Gesetz im Eiltempo durchs Parlament bringen, damit es noch zum nächsten Schuljahr wirksam wird.
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