16.01.2022 14:16:38
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Berichte: Nordkorea schickt nach langer Zeit Güterzug nach China
SEOUL (dpa-AFX) - Nordkorea hat Berichten zufolge nach langer Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie wieder einen Güterzug über den Fluss Yalu nach China geschickt. Ein Güterzug aus der nordkoreanischen Stadt Sinuiju sei am Sonntagmorgen (Ortszeit) nach der Überfahrt auf der Sino-Koreanischen Freundschaftsbrücke in der chinesischen Grenzstadt Dandong eingetroffen, berichteten übereinstimmend südkoreanische und japanische Medien unter Berufung auf mehrere Quellen.
Es war bislang nicht bekannt, ob der Zug mit Gütern beladen oder leer war. Der Zug werde vermutlich am Montag wieder nach Nordkorea mit Gütern für die "Notfallversorgung" zurückfahren, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Informanten. Es sei das erste Mal seit anderthalb Jahren, dass Nordkorea formal seine Landesgrenze zu China wieder geöffnet habe.
Die Ankunft des Zuges befeuerten in Südkorea Spekulationen, wonach Nordkorea und China ihren Handel über die Landesgrenze wieder aufnehmen könnten. Laut der japanischen Agentur Kyodo war aber nach wie vor unklar, ob der Handel schon bald wieder in vollem Umfang fortgesetzt werden könne.
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat unterworfen, die auch mit der Zustimmung der Vetomacht China verhängt wurden. Die Folgen der Corona-Pandemie setzten dem Land zusätzlich stark zu. Aus Furcht vor einer Einschleppung des Virus machte es seine Grenzen schon frühzeitig dicht, was sich stark auf den Handel mit China auswirkte. Die Zentralbank Südkoreas schätzt, dass unter anderem die Einfuhr von Konsumgütern ins Nachbarland praktisch zum Erliegen gekommen ist. Zudem leidet das Land unter einer Nahrungsmittelknappheit.
Allerdings berichtete der südkoreanische Geheimdienst Ende Oktober, dass die Zahl der Schiffe, die aus China Güter für lebensnotwendige Güter nach Nordkorea bringen, schon seit dem vergangenen Juli wieder zugenommen habe. Auch wird Nordkorea regelmäßig vorgeworfen, die Sanktionen unter anderem durch Öl- und Kohle-Umladungen von Schiff zu Schiff zu umgehen./dg/DP/he
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