Streubesitz hinausgedrängt 17.09.2015 17:58:00

Bene schreibt Millionen-Verlust - Hauptversammlung segnet Squeeze-out ab

In der Vorjahresperiode wurde noch ein Minus von 7,2 Millionen Euro ausgewiesen. Der Betriebsverlust (EBIT) des börsennotierten niederösterreichischen Büromöbelherstellers belief sich auf 3,0 Millionen Euro (2014: -5,2 Millionen Euro), teilte das Unternehmen am Donnerstag ad hoc mit. Den Umsatz steigerte Bene um vier Prozent auf 76,6 Millionen Euro. Der Zuwachs wird vom Unternehmen mit Erlösen aus einem Großprojekt begründet. Um diese Einnahmen bereinigt verringerten sich die Erlöse aus dem Kerngeschäft allerdings um 9,8 Millionen Euro (13 Prozent). Umsatzrückgänge wurden in den Kernmärkten Österreich und Deutschland vermerkt. Bene begründet die Entwicklung unter anderem mit einem starken Preisdruck. In Russland und Osteuropa blieb der Umsatz aufgrund der Ukraine-Krise und dem schwachen Rubel deutlich unter dem Vorjahreswert. Zudem habe eine sinkende Investitionsneigung infolge des Ölpreisverfalls die Umsatzentwicklung im Mittleren Osten und in Afrika gebremst. Steigern konnte Bene den Umsatz nur in Großbritannien und in einigen westeuropäischen Staaten.

Für das gesamte Geschäftsjahr strebt das Unternehmen ein positives operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) an - im Halbjahr fiel es mit einem Minus von -0,2 Millionen Euro noch negativ aus. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (158,9 Millionen Euro). Nachhaltig sei ein Jahresumsatz von 140 Millionen Euro geplant, hieß es vom Unternehmen.

Laut Proforma Bilanz verfügte Bene per 31.07.2015 über ein Eigenkapital in Höhe von 10,8 Millionen Euro und damit eine positive Eigenkapitalquote von 12,3 Prozent. Den Schuldenstand konnte Bene um 15,1 Millionen auf 65,4 Mio. Euro reduzieren.

Der Mitarbeiterabbau geht weiter: Ende Juli beschäftigte das Unternehmen 920 Mitarbeiter, Ende Jänner waren es noch 1.048.

Ferner werden die Minderheitsaktionäre hinausgedrängt. Am Donnerstag gab die Hauptversammlung ihren Segen zum Squeeze-out. Der Streubesitz soll wie angekündigt mit 1,03 Euro je Aktie abgefunden werden, sagte eine Unternehmenssprecherin zur APA.

Alle Tagesordnungspunkte seien mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Widerrufe habe es einzig zum Punkt Squeeze-out gegeben, "aber auch dieser Punkt wurde angenommen", so die Sprecherin.

Bene hat im Juni nach 225 Jahren in Familienbesitz die Eigentümer gewechselt. Nun gehört das Unternehmen mehrheitlich Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) sowie dem Sanierer Erhard Grossnig. Deren Beteiligungsgesellschaft BGO hält 90,24 Prozent der Bene-Aktien, der Rest ist noch in Streubesitz.

Kleinanlegerschützer Wilhelm Rasinger hatte den Barabfindungspreis von 1,03 Euro je Aktie im August gegenüber der APA als viel zu gering bezeichnet. Am Donnerstagnachmittag notierte die Bene-Aktie bei 1,35 Euro.

snu/ivn

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