07.12.2018 17:55:48

BDI fordert von Kramp-Karrenbauer kluge Wirtschaftspolitik

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Industrie hat nach der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Vorsitzenden eine bessere Wirtschaftspolitik verlangt. "Die neue CDU-Chefin muss jetzt zeigen, dass kluge Wirtschaftspolitik die nachhaltigste Sozialpolitik ist", erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf. Nur so lasse sich die Zukunft für Wohlstand und Beschäftigung am Standort Deutschland sichern.

Die CDU müsse sich dafür einsetzen, dass die Regierung jetzt vorsorge - "nicht mit noch mehr Sozialpolitik, sondern mit einer zielgerichteten Investitionsoffensive gegen bröckelnde Schulen und Straßen sowie für schnelles Internet bis in abgelegene Landkreise". Die hohe Zustimmung auch für Friedrich Merz beweise, "dass es in der CDU eine große Nachfrage nach neuen wirtschaftspolitischen Impulsen gibt". Kempf forderte eine entscheidungsstarke Regierung. Von der neuen CDU-Vorsitzenden müssten "frische Impulse und Ideen zum Beispiel in der Steuer- und Finanzpolitik ausgehen".

Der Wirtschaftsrat der CDU forderte, das Profil der Partei zu schärfen. "Das doch sehr knappe Ergebnis macht deutlich, dass es ein inhaltliches und personelles Gesamtangebot braucht, um die CDU wieder zu einer erfolgreichen Volkspartei zu machen", erklärte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger. "Friedrich Merz und Jens Spahn werden dabei dringend gebraucht."

Gerade mit Blick auf die Europawahl und die anstehenden Landtagswahlen müsse eine Schwächung der extremen Ränder durch stärkere Konturen in der Mitte höchste Priorität haben. "Das wird durch ein Weiter-so eher nicht möglich sein." Auch mit Blick auf die Regierungskoalition fordere der Wirtschaftsrat einen Paradigmenwechsel. Nötig sei "endlich eine Politik, die alle Generationen im Blick hat und sich stärker auf das Erwirtschaften als das Verteilen konzentriert", verlangte Steiger.

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, forderte von der neuen CDU-Vorsitzenden einen klaren Fokus auf die "Leistungsfähigkeit" der deutschen Volkswirtschaft. Er wünsche der neuen Parteiführung, dass sie "die Kraft findet, zugunsten der Wirtschaft und ihrer Arbeitsplätze die Fragen der Wettbewerbsfähigkeit in den Vordergrund zu rücken", sagte er der Bild-Zeitung. "Der Erhalt der Leistungsfähigkeit unserer Volkswirtschaft muss in zunehmend unsicher werdendem Umfeld stärker in den Fokus gerückt werden als das Verteilen."

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/jhe

(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2018 11:56 ET (16:56 GMT)

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