Mediation schreitet voran 27.04.2020 07:52:00

Bayer: Corona verzögert Glyphosat-Verhandlungen - Zahl der Klagen steigt

Bayer: Corona verzögert Glyphosat-Verhandlungen - Zahl der Klagen steigt

"Durch die Corona-Krise verzögern sich die Vergleichsverhandlungen, aber das Unternehmen engagiert sich weiterhin konstruktiv in der Mediation", sagte Bayer-Aufsichtsratschef Werner Wenning der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Zugleich bekräftigt er, dass Bayer nicht allem zustimmen werde: "Gerade auch im derzeitigen Umfeld wird Bayer einer Lösung weiterhin nur dann zustimmen, wenn sie wirtschaftlich vertretbar ist und den Verfahrenskomplex zu einem vernünftigen Abschluss bringt." Bayer sei weiter davon überzeugt, dass Glyphosat bei richtiger Anwendung sicher sei.

Die Übernahme von Monsanto hält Wenning bis heute für richtig: "An der Logik der Übernahme hat sich nichts geändert. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit der Übernahme langfristig Wert schaffen werden. Gerade in der jetzigen Zeit zeigt sich einmal mehr überall auf der Welt, wie wichtig das Thema Ernährungssicherheit ist."

Die Lage sei auch nicht mit der Lipobay-Krise 2002 vergleichbar: "Die Situation ist heute eine ganz andere. Bayer ist deutlich besser aufgestellt." Damals allerdings sei die Lage "dramatisch" gewesen: "Bayer war ein Schnäppchen und hätte übernommen werden können", erinnert sich Wenning.

Nach der Hauptversammlung am Dienstag tritt Wenning nach 54 Jahren in den Diensten von Bayer ab.

Zahl der Glyphosat-Klagen steigt auf 52.500

Die Zahl der Schadensersatzklagen in den USA wegen angeblich krebserregender Wirkungen des Unkrautvernichters Roundup von Monsanto ist im zurückliegenden Quartal weiter gestiegen. Etwa 52.500 Fälle wurden bis zum 14. April zugestellt, teilte der Pharma- und Agrarkonzern Bayer bei Vorlage der Erstquartalszahlen mit. Bislang verlangten 48.600 Kläger eine Entschädigung für ihre Krebserkrankung.

Bayer bestreitet, dass Roundup und der Wirkstoff Glyphosat krebserregend sind, sucht seit dem vergangenen Jahr aber nach einer außergerichtlichen Lösung mit den Klägeranwälten, um eine Prozesslawine zu vermeiden.

Investoren sehen in dem umstrittenen Unkrautvernichter derzeit das größte Risiko für den Konzern. Bayer hat erstinstanzlich drei Prozesse verloren, den vier Klägern wurden dabei insgesamt 191 Millionen US-Dollar zugesprochen. Hier laufen drei Berufungsverfahren. Die öffentliche Verhandlung im ersten dieser Verfahren beginnt am 2. Juni.

DJG/hru

(Dow Jones)

Weitere Links:


Bildquelle: Lukassek / Shutterstock.com,Bayer

Nachrichten zu Bayer AG Aus Konversionmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Bayer AG Aus Konversionmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Bayer AG (spons. ADRs) 5,00 5,49% Bayer AG (spons. ADRs)
Bayer 20,78 5,89% Bayer