Kapitalausstattung 29.06.2023 22:05:00

Bankenstresstest der Fed: Deutsche Bank und andere Geldhäuser ohne Probleme - US-Bankaktien vorbörslich gefragt

Bankenstresstest der Fed: Deutsche Bank und andere Geldhäuser ohne Probleme - US-Bankaktien vorbörslich gefragt

Alle getesteten 23 Institute bestanden den jährlichen Stresstest der Finanzaufseher, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Auch die Deutsche Bank hatte mit ihrem US-Ableger bei der Belastungsprobe anhand simulierter Krisenszenarien keine Probleme. Die Aufseher der Notenbank wollen mit dem Härtetest sicherstellen, dass die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte bei einem Finanzmarkt-Kollaps nicht abrupt ins Stocken gerät.

Die Stresstests der US-Notenbank sind eine Folge der Finanzkrise von 2008. Sie sollen dafür sorgen, dass Banken für Notlagen gerüstet sind und nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen. Dafür untersucht die Fed, ob die Kapitalreserven reichen, um extreme Belastungen wie einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit oder einen rapiden Einbruch der Immobilienpreise auszuhalten. Für viele der großen Banken ist die jährliche Prüfung entscheidend, um in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausschütten zu können. Ab Freitag dürfen sie ihre Kapitalpläne veröffentlichen.

Die größten Banken in den USA hätten beim Stresstest einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit demonstriert, schreiben die Analysten der kanadischen Bank RBC. Damit sei der Weg frei für Mittelausschüttungen an die Aktionäre. Nach der Krise in Teilen der Branche tendierten die Banken aber zu einer konservativeren Kapital- und Bilanzpolitik, was für die zweite Jahreshälfte etwa nur begrenzte Aktienrückkäufe erwarten lasse.

Den UBS-Experten zufolge gibt es zudem durchaus Unterschiede bei den Stresstest-Ergebnissen der einzelnen Banken. So hätten sich etwa Bank of America, JPMorgan, Wells Fargo und M&T Bank besser geschlagen als Citizens Financial Group und Citigroup, schreibt das Analystenteam der schweizerischen Großbank. Während M&T um 2,2 Prozent anzogen, ging es für Citizens nur um 0,7 Prozent hoch.

Die Experten des Analysehauses Evercore ISI attestieren unter anderem JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America und damit drei Branchenriesen überraschend gute Testergebnisse. Die meisten anderen Häuser hätten ordentlich abgeschnitten und nur ein paar wenige wie Citizens Financial Group und Truist Financial enttäuscht.

Im US-Handel sorgt das Ergebnis des Stresstestes denn auch bei den meisten Instituten für Aufschläge. So legen Bank of America an der NYSE letztlich 2,10 Prozent auf 28,66 US-Dollar und JPMorgan 3,53 Prozent auf 143,48 US-Dollar zu. Morgan Stanley schafft ein Plus von 1,51 Prozent auf 85,26 US-Dollar. Für Citigroup geht es schließlich um 0,13 Prozent auf 46,29 US-Dollar nach oben.

Die Aktie der Deutschen Bank gewinnt im XETRA-Handel letztlich 1,47 Prozent auf 9,52 Euro.

Aufgrund der Corona-Krise hatte die Fed die Bilanzen der Geldhäuser in den vergangenen Jahren besonders penibel überprüft und zeitweise strenge Auflagen zum Erhalt der Geldreserven verhängt. So waren Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen vorübergehend tabu oder an strikte Auflagen gekoppelt. Die Deutsche Bank hatte mit ihrem US-Geschäft zwischenzeitlich einen schweren Stand bei den Aufsehern und fiel von 2015 bis 2018 gleich mehrfach beim Stresstest durch. Anders als bei den US-Rivalen hängen bei Töchtern ausländischer Geldhäuser nicht die Dividenden und Aktienrückkäufe vom Testergebnis ab, dafür aber die Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter.

WASHINGTON (dpa-AFX)

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Bildquelle: bahri altay / Shutterstock.com,Phatic-Photography / Shutterstock.com

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