26.01.2017 13:04:00

Banken-Appell an Firmen, geförderte Kredite stärker zu nutzen

Die Oberbank appelliert an Unternehmen, geförderte Kredite wie ERP-Kredite stärker zu nutzen. Heuer stehen der heimischen Wirtschaft wieder 600 Mio. Euro an zinsgünstigen Krediten aus dem ERP-Fonds zur Verfügung, bestätigt das aws. Förderungen gebe es nicht nur für F&E oder umweltrelevante Investitionen, sondern auch für klassische Investments, so Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger.

Freilich sei das Fördergeschäft für die Bank, bzw. Banken wichtig, weil es die "Eintrittskarte für das Kreditgeschäft schlechthin ist", sagte Gasselsberger am Donnerstag im APA-Gespräch. Von Jänner bis Oktober 2016 wurden österreichweit insgesamt ERP-Kredite im Volumen von 326 Mio. Euro vergeben, verweist die Oberbank auf Daten des aws. Dem Vernehmen nach gab es im vierten Quartal des Vorjahres noch eine ordentliche Steigerung - so dass der 2015er-Wert von rund 525 Mio. Euro auch 2016 erreicht worden sein dürfte.

Bei der Neuvergabe von ERP-Industrie- und Kleinkrediten ist die Oberbank laut eigenen Angaben Marktführer, obwohl sie nicht zu den größten heimischen Instituten gehört. Sie wickelte voriges Jahr 1.000 Förderprojekte ab, um 9,2 Prozent mehr als 2015. Das gesamte geförderte Projektvolumen (über ERP-Förderung hinaus) beim Linzer Bankhaus belief sich auf 540 Mio. Euro (plus 19 Prozent zu 2015 mit 450 Mio. Euro).

"Schon jetzt im Jänner ist die Nachfrage wieder angesprungen. Der positive Trend des Vorjahres setzt sich fort", so der Oberbank-Chef. "Wir schließen daraus, dass die Unternehmen die kurz- und mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung positiv einschätzen." Auch die seit der Wirtschaftskrise 2008 verhaltenen Investitionen würden wieder ansteigen. "Es werden wieder größere Investitionsprojekte realisiert."

Gasselsberger bedauerte aber, dass noch viele Förderprogramme zu wenig bekannt seien. "Die Unternehmen lassen immer noch Förderungen liegen." Die breiten Fördermöglichkeiten - also dass auch Investitionen in Bau, Maschinen, Werkzeuge, EDV und Ähnliches unterstützt werden - seien vor allem zu wenig bekannt. Auch die Antragstellung sei weit einfacher, als das in den Unternehmen oft angenommen werde. Klassische und umweltrelevante Investitionen werden mit bis zu 30 Prozent gefördert, Forschung, Entwicklung und laufende Innovationen mit bis zu 70 Prozent.

Der Oberbank-Generaldirektor betonte auch, dass es heuer einige neue Förderprojekte geben. Das sind etwa die Start-up-Förderung des aws, eine generelle Erhöhung der ERP-Kredit- und aws-Haftungsobergrenzen und die Investitionszuwachsprämie. Zudem sehe das ERP-Wachstumprogramm auch eine Förderfinanzierung von größeren Betreiben mit bis zu 3.000 Mitarbeitern vor.

(Schluss) phs/tsk

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