09.05.2013 13:33:32
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Bank of England bleibt in der Rolle des Beobachters
Von Andreas Plecko
Die britische Zentralbank bleibt in der Rolle des Beobachters und wartet ab, ob die Strategie des lockeren Geldes bald Früchte trägt. Der Leitzins wie auch das milliardenschwere Kaufprogramm für Staatsanleihen bleiben unverändert, wie die Bank of England (BoE) in London mitteilte. Das Zielvolumen des Kaufprogramms liegt damit weiter bei 375 Milliarden Britischen Pfund. Der Leitzins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank refinanzieren können, verharrt auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Die Beschlüsse waren von geldpolitischen Beobachtern mit großer Mehrheit erwartet worden.
Nach den jüngsten Konjunkturindikatoren hatten sich die Aussichten für die britische Wirtschaft aufgehellt, sodass die Mehrheit des neunköpfigen Rates derzeit keine weiteren Schritte für erforderlich hält, um die Wirtschaft anzukurbeln. Bei der Sitzung im April hatten sich BoE-Gouverneur Mervyn King und die Ratsmitglieder Paul Fisher und David Miles mit ihrem Votum für eine Ausweitung des Wertpapierkaufprogramms erneut nicht durchsetzen können.
Allerdings hatte die BoE im April eine Ausweitung des Kreditprogramms "Funding for Lending" verkündet, mit dem die Kreditvergabe in Schwung gebracht werden soll. Im ersten Jahresviertel war Großbritannien knapp einer erneuten Rezession entgangen. Die Wirtschaft wuchs der ersten Schätzung zufolge um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Volkswirte hatten befürchtet, dass das Land in die dritte Rezession seit Beginn der Finanzkrise abgleiten könnte.
Volkswirte halten es indessen für durchaus möglich, dass die BoE unter ihrem kommenden Gouverneur Mark Carney der Wirtschaft noch weiter unter die Arme greifen wird. Der bisherige kanadische Notenbankchef wird im Juli die Nachfolge von Mervyn King antreten.
In den letzten Tagen hat gleich eine ganze Reihe von Zentralbanken ihre Zinsen gesenkt, um angesichts der schwächeren Weltkonjunktur ihren Volkswirtschaften mit einer geldpolitischen Lockerung einen zusätzlichen Impuls zu verschaffen. Neben der Europäischen Zentralbank schritten auch die Notenbanken von Australien, Indien, Südkorea und Polen zur Tat. Derweil setzen die Währungshüter in den USA und Japan ihre extrem lockere Geldpolitik unvermindert fort.
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May 09, 2013 07:02 ET (11:02 GMT)
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