12.01.2014 23:00:01
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Badische Neueste Nachrichten: Unberechenbar
Karlsruhe (ots) - Scharon muss neben Staatsgründer David Ben
Gurion als einer der bedeutendsten Premierminister Israels angesehen
werden. Scharon wurde von linken Israelis als "Vater der Siedlungen"
verachtet. Aber er war es, der für den Frieden mit Ägypten alle
Siedlungen im Sinai abreißen ließ und der den Rückzug aus dem
Gazastreifen mitsamt den Siedlungen verfügte, als er erkannte, dass
der Gazastreifen eine Bürde für die Sicherheit Israels sei und kein
strategischer Gewinn. Er bekämpfte die Palästinenser 1982 im
Libanonkrieg und sorgte dafür, dass Jassir Arafat mitsamt seinen
Kämpfern ins Exil nach Tunis geschickt wurde. Scharon hatte die
Vision, dass Israel den Konflikt mit den Palästinensern nur durch
Verhandlungen mit einem "starken Arafat" lösen könne. Jitzhak Rabin
nutzte die Chance nach dem Irakkrieg 1991, als Arafat wegen seines
Bündnisses mit Saddam Hussein schwächer war denn je. Scharon war es
auch, der nach Ausbruch der von Arafat geplanten zweiten Intifada das
Blutvergießen in Nahost zumindest für eine Zeit stoppte. Zu den
Widersprüchen der Geschichte zählt, dass ausgerechnet die Araber in
den Nachbarländern ihm als "starken Mann" voll vertrauten, während
die Medien und die westliche Welt ihn verständnislos als
"Draufgänger", "Hardliner" und unberechenbaren Politiker einstuften.
Bei den Israelis war der mutige Vollblutpolitiker heiß geliebt und
zugleich tief gefürchtet.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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