30.07.2013 22:44:58

Badische Neueste Nachrichten: Tunnel für Europa

Karlsruhe (ots) - Die Redner mussten es sich gestern selbst immer wieder klarmachen: Mit dem Spatenstich ist der Bau des Rastatter Tunnels tatsächlich nicht mehr zu stoppen. Geschlagene 40 Jahre lang wurde über das Nadelöhr in der Rheintalbahn debattiert, immer mehr Lösungen wurden geboren und verworfen, im Zentrum stand immer wieder die aufwendige Unterquerung der Barockstadt. Dass es jetzt wirklich losgeht, ist kein Jahr zu früh. Die europäischen Staaten hatten im Jahr 1996 vereinbart, die Achse von Rotterdam nach Genua für den modernen Güterverkehr auszubauen. Die Niederlande haben ihr 160 Kilometer langes Stück von Rotterdam bis zur deutschen Grenze bereits im Jahr 2007 flottgemacht, im gleichen Jahr hat die Schweiz ihren Lötschberg-Basistunnel in Betrieb genommen. Der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel ist im Bau und soll im Jahr 2017 fertig sein. In Deutschland hingegen geht es deutlich schleppender voran. Die Anschlussstrecke aus den Niederlanden wird in den nächsten Jahren ausgebaut, die Neubaustrecke südlich von Offenburg ist noch in der Planungsphase. Immerhin: Mit dem Katzenbergtunnel bei Efringen-Kirchen ist ein Engpass beseitigt. Vor diesem Hintergrund bekommt der Tunnel unter Rastatt eine große, europäische Dimension. Allerdings waren es gerade nicht die visionären Politiker und Konzernstrategen auf Bundesebene, die für die Lösung zäh gekämpft haben. Es waren die Politiker der Region, allen voran der Bundestagsabgeordnete Peter Götz (CDU) und - bevor sie Regierungspräsidentin wurde - seine Kollegin Nicolette Kressl (SPD). Sie haben gemeinsam mit Stadt und Landkreis Rastatt, dem Regionalverband und der IHK an einem Strang gezogen, um dem Bundesverkehrsministerium schließlich eine Zusage abzutrotzen. Dafür müssen Deutsche Bahn und Bundesregierung dankbar sein. Denn mit dem Rastatter Tunnel wird eine peinliche Staustelle auf dem Weg von den holländischen Häfen ans Mittelmeer beseitigt. Und, man darf es nicht vergessen: Der Personenfernverkehr im Rheintal wird deutlich beschleunigt.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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