21.11.2013 22:58:58
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Badische Neueste Nachrichten: Nach dem Abzug
Karlsruhe (ots) - Ein Jahr vor dem Ende des Kampfeinsatzes der
Nato in Afghanistan biegen die Vorbereitungen für die Zeit danach auf
die Zielgerade ein. Präsident Hamid Karsai und US-Außenminister John
Kerry haben sich in letzter Minute auf ein Abkommen verständigt, das
die weitere amerikanische Unterstützung der Regierung in Kabul sowie
den Status der verbleibenden amerikanischen Soldaten regelt:
Mindestens bis 2024 bleiben 15 000 Ausbilder der Nato-Staaten, meist
Amerikaner, am Hindukusch, der Kampf gegen den Terror geht mit
ausländischer Unterstützung weiter, Afghanistan erhält jährlich vier
Milliarden Dollar Haushaltshilfe, begehen amerikanische Soldaten in
Afghanistan Verbrechen, dann werden sie dafür in den USA zur
Rechenschaft gezogen. Letzteres war den USA besonders wichtig.
Derzeit berät in Kabul die Große Ratsversammlung der Stammesältesten
über den Plan für die zehn Jahre nach 2014, danach folgt die
Entscheidung des afghanischen Parlaments. Klar ist: Ohne weitere
Hilfe bei der Ausbildung von Militär und Polizei, ohne finanzielle
Unterstützung der Regierung in Kabul und ohne massive
Entwicklungshilfe ist der Staat Afghanistan nicht überlebensfähig und
die Rückkehr der Taliban-Herrschaft mehr als wahrscheinlich. Bleiben
die Amerikaner, wenn auch in stark verringertem Umfang sowie
konzentriert auf die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte am
Hindukusch präsent, kann sich Deutschland daran nicht nur als
finanzieller Förderer beteiligen. Dem Kampfeinsatz mit 5 000
deutschen Soldaten wird in wesentlich geringerem Umfang eine
Ausbildungsmission folgen. Präsident Karsai hat es sich mit allen
verdorben: Mit der afghanischen Bevölkerung, die ihn mehrheitlich für
eine korrupte Marionette der Nato hält; mit den Nato-Staaten, die ihn
für seine Geheimverhandlungen mit den Taliban über eine Beteiligung
an der Regierung für einen Verräter halten. Vor allem das Verhältnis
zwischen Karsai und der Obama-Administration ist gründlich ruiniert.
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