03.10.2013 23:35:58
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Badische Neueste Nachrichten: Massengrab
Karlsruhe (ots) - Sie hofften auf ein besseres Leben in Europa,
und sie fanden auf ihrer Flucht übers Mittelmeer den Tod. Das jüngste
Flüchtlingsdrama vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa ist
die bisher schlimmste Migrationskatastrophe in diesem Jahr. Aber es
ist vermutlich nicht die letzte. Das Mittelmeer ist schon lange das
größte Massengrab vor der Tür Europas. Jedes Jahr machen sich
Tausende Afrikaner, die vor Hunger, Krieg oder Verfolgung flüchten,
auf den Weg. Die meisten kommen derzeit aus den Krisenstaaten Eritrea
und Somalia. Aber auch aus dem arabischen Bürgerkriegsland Syrien
treiben immer mehr Flüchtlinge an den Küsten Italiens, Maltas,
Griechenlands und Spaniens an. Wie viele auf dem Weg nach Europa
sterben, ist schwer abzuschätzen. Bei Bootsunglücken wie nun vor
Lampedusa werden Dutzende arme Seelen vom Meer buchstäblich
verschluckt und nie mehr gefunden. Von etlichen Flüchtlingstragödien
irgendwo auf hoher See oder vor der nordafrikanischen Küste erfährt
die Welt nie etwas. Deswegen spiegeln alle offiziellen Statistiken
nur einen kleinen Teil der grausamen Wahrheit wider. Das jüngste
Migrationsdrama erinnert daran, dass Europa bis heute keine
befriedigende Antwort auf die nicht kleiner werdenden
Flüchtlingsströme übers Mittelmeer hat. Und vor allem mit Abschotten,
Nichtstun und Wegsehen reagiert. Auch weil das Thema Einwanderung
allerorten ein heißes Eisen ist, an dem sich niemand die Finger
verbrennen will.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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