10.05.2013 23:02:58

Badische Neueste Nachrichten: Gewissenlosigkeit

Karlsruhe (ots) - Mehr als 1 000 Leichen haben die Rettungstrupps bereits aus dem Schuttberg geborgen. Täglich werden es mehr. Vor zwei Wochen ist in einem Vorort von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ein Fabrikhochhaus zusammengebrochen. Selbst am Freitag wurde noch eine Frau gerettet. Doch für die jetzt noch Vermissten gibt es so gut wie keine Hoffnung mehr. Was hat das mit uns zu tun, außer Trauer und Mitgefühl? Sehr viel. Auch in den Firmen, die in diesem illegal errichteten Gebäude produzierten, wurde für den internationalen Markt genäht - auch für deutsche Textildiscounter, die ihre Ware zu Niedrigstpreisen verschleudern und deren Geschäft auf der Ausbeutung von Menschen in ärmsten Entwicklungsländern gründet. Geiz ist geil, wird den Konsumenten eingehämmert. Was dabei verschwiegen wird: Geiz kann tödlich sein. Gerade im Textilbereich findet ein mörderischer Wettbewerb statt. Ausgetragen wird er auf dem Rücken von Arbeitern, denen die elementarsten Arbeitsrechte vorenthalten werden. Weltweit sucht die Textilindustrie Alternativen zur Werkbank China. Dort lassen sich die Arbeiter die schlimmsten Formen von Ausbeutung und Betrug nicht mehr gefallen. Die Arbeit in China wird den großen Textilhändlern zu teuer. Also reagieren sie so, wie sie es schon immer gemacht haben. Sie ziehen mit ihrer Produktion weiter in Länder, in denen die Arbeitszeiten länger und die Löhne billiger sind. Gier und Gewissenlosigkeit sind das Geschäftsprinzip, dem in Bangladesch mehr als 3,5 Millionen Beschäftigte ausgeliefert sind.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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