27.04.2009 16:54:00

AUSBLICK/FOMC bestätigt Nullzins und zeigt sich optimistischer

Von Hans Bentzien Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank dürfte bei den am 28. und 29. April stattfindenden Beratungen eine Fortführung seiner Quasi-Nullzinspolitik beschließen. Beobachter rechnen damit, dass das Gremium den Tagesgeldzielsatz in der Spanne zwischen 0,00% und 0,25% belassen und auch keine Ausweitung bestehender Finanzprogramme beschließen wird. Der Zinsbeschluss wird am Mittwoch um 20.15 Uhr (MESZ) veröffentlicht.

   Bei ihrem jüngsten Treffen hatte die Fed die Märkte mit einer Ausweitung ihres Programms zum Kauf problematischer Wertpapiere und der Ankündigung überrascht, sie werde künftig auch längerlaufende Staatsanleihen kaufen. Beobachter rechnen aber nicht damit, dass die Fed auch dieses Mal wieder einen "Hasen aus dem Hut zaubert".

   Dagegen herrscht unter Beobachtern eine gewisse Erwartung, dass der Begleittext zum Zinsbeschluss etwas optimistischer als zuletzt ausfallen wird. So verweist UBS darauf, dass entsprechende Töne bereits in der vergangenen Woche von Fed-Chairman Ben Bernanke und seinem Stellvertreter Donald Kohn zu hören gewesen seien. Bernanke hatte gesagt, es gebe erste vorsichtige Anzeichen dafür, dass der zuletzt scharfe Wirtschaftsabschwung an Tempo verlieren könnte.

   An den Finanzmärkten hat sich die Stimmung in den vergangenen Wochen deutlich gebessert und auch einige Konjunkturdaten, etwa aus dem Hausbereich, bei den Konsumausgaben und beim Verbrauchervertrauen, gaben einigen Grund zur Hoffnung. UBS rechnet zudem damit, dass der den FOMC-Mitgliedern bereits vorliegende Senior Loan Officer Opinion Survey auf eine nicht mehr ganz so rasche Verschärfung der Kreditvergabestandards hindeuten wird. Veröffentlicht wird dieser Bericht voraussichtlich am 4. Mai.

   Brian Bethune von IHS Global Insight glaubt allerdings, dass sich die Fed mit optimistischen Äußerungen zurückhalten wird. "Die Fed wird sich hüten, irgend eine Verbesserung überzubetonen", sagte er. Bethune verwies darauf, dass den USA noch einige Monate mit einer Abschwächung des Arbeitsmarkts und zudem am Mittwoch voraussichtlich ein sehr unerfreulicher Bericht zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal bevorstünden.

   Beraten werden bei der anstehenden FOMC-Sitzung auch die aktuellen Projektionen des Gremiums für Wachstum, Beschäftigung und Inflation. Die Veröffentlichung erfolgt allerdings erst zwei Wochen später mit dem Sitzungsprotokoll. Zuletzt hatte das Gremium in der "Zentraltendenz" für 2009 einen BIP-Rückgang um 0,9% und für 2010 einen Anstieg um 2,9% prognostiziert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet dagegen für das laufende Jahr ein Minus von 2,8% und für das kommende Jahr ein stagnierendes BIP.

-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 297 25 313, Hans.Bentzien@dowjones.com DJG/hab/apo Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   April 27, 2009 10:21 ET (14:21 GMT)

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