14.03.2007 08:20:00

Ausblick: Die Märkte am Mittwoch

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Belastet von schwachen Vorgaben der Wall Street hat sich der deutsche Aktienmarkt gestern in einem recht nachrichtenarmen Handel mit deutlichen Kursverlusten in den Feierabend verabschiedet. Nach einem leicht positiven Auftakt bröckelte der Dax letztendlich um 1,36 Prozent ab und schloss bei 6.623,99 Indexpunkten (LDAX: 6.568,88 Punkte; -2,46 Prozent). Der MDAX büßte daneben 0,73 Prozent auf 9.657,75 Zähler ein. Die US-Börsen leiden derzeit insbesondere unter den anhaltenden Sorgen um den Immobilienmarkt. Zudem trugen auch die am Vormittag präsentierten US-Einzelhandelsumsätze nicht dazu bei, die Stimmung der Börsianer zu verbessern.

Spitzenreiter waren ALTANA mit einem satten Kursaufschlag von 2,1 Prozent. Der Aufsichtsrat des Chemiekonzerns hat dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, den Gewinn aus dem Verkauf von ALTANA Pharma zur Ausschüttung einer Sonderdividende zu verwenden. Gegen den schwachen Trend legten außerdem Papiere von Henkel und METRO zu. Nach dem gestern angekündigten Wechsel im Management verloren Anteilsscheine der Deutschen Postbank dem Umfeld entsprechend stark. DaimlerChrysler gingen rund 1 Prozent schwächer aus dem Handel. Einem Pressebericht zufolge wird der Verkauf der angeschlagenen US-Tochter des Stuttgarter Autobauers immer wahrscheinlicher, mit ersten Geboten für Chrysler sei Ende März zu rechnen. Kursverluste von knapp 3 Prozent erlitten Anteilsscheine der Commerzbank.

Im MDAX verlor die Aktie von MTU gestern nach anfänglichen Gewinnen ein knappes Prozent. Der Triebwerkshersteller verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund der starken Entwicklung in allen Segmenten einen Umsatz- und Ergebnisanstieg und konnte zugleich die Erwartungen übertreffen. Merck schlossen knapp behauptet. Der indische Pharmakonzern Ranbaxy bestätigte offiziell sein Interesse an der Generika-Sparte von Merck.

Der Markt heute:

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Verlusten starten. Die Commerzbank rechnet zu Handelsbeginn mit 6.542 Punkten und HSBC Trinkhaus & Burkhardt sieht den DAX bei 6.544 Zählern.

Konjunktur- und Wirtschaftstermine:

In Frankreich stehen heute die Verbraucherpreise zur Veröffentlichung an. Ferner werden in der EU die Industrieproduktion sowie die Arbeitslosenzahlen und in Großbritannien die Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben. Aus den USA werden heute die Hypothekenanträge, die Ein- und Ausfuhrpreise sowie der Ölmarktbericht gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei AMB Generali Holding AG, ATOSS Software AG, BASF AG, Basler AG, Bayerische Motoren Werke AG, CeWe Color Holding AG, comdirect bank AG, COMPUTERLINKS AG, ELMOS Semiconductor AG, Hannover Rückversicherung AG, Hypo Real Estate Holding AG, IVU Traffic Technologies AG, JCDecaux S.A., Lehman Brothers Holdings Inc., PSI AG, WaveLight Laser Technologie AG, General Motors Corp. und Stage Stores Inc. an.

Die US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Dienstag mit Verlusten. Während der Dow Jones mit 12.075 Punkten um 1,97 Prozent abnahm, ging die Nasdaq um 2,15 Prozent auf 2.350 Zähler zurück. Die Futures notieren derzeit im Minus. Gegen 08:00 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.721 Punkten (-0,2 Prozent) und der S&P Future bei 1.378 Zählern (-0,1 Prozent).

Devisen, Gold und Rohstoffe:

Brent Oil: 58,16 Dollar; Euro: 1,3204 Dollar; Gold: 641,85 Dollar

Wichtige Meldungen:

Der indische Pharmakonzern Ranbaxy Laboratories Ltd. ( Ranbaxy Laboratories) hat eine Offerte für die Generika-Sparte der Merck KGaA (ISIN DE0006599905/ WKN 659990) abgegeben. Dies erklärte der indische Generika-Spezialist am Dienstag. Mit der Pressemitteilung reagiert der indische Pharmakonzern auf Pressespekulationen, die Ranbaxy in der Vergangenheit des Öfteren als möglichen Interessenten für die zum Verkauf stehende Konzernsparte des im MDAX notierten Pharmaunternehmens genannt hatten. Die in verschiedenenn Medienberichten genannte mögliche Angebotssumme von rund 6 Mrd. Dollar wurde von Ranbaxy indessen als "inkorrekt" und "spekulativ" bezeichnet. Einzelheiten über die Höhe der Offerte machte der indische Konzern nicht.

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson (ISIN SE0000108656/ WKN 850001), der weltgrößte Hersteller von Mobilfunknetzen, meldete am Dienstag, dass er die Annahmefrist seines Übernahmeangebots für die norwegische Tandberg Television ASA (ISIN NO0003070906/ WKN 905916) verlängert hat. Demnach läuft diese nun bis Freitag, den 16. März um 16.30 Uhr (CET). Ericsson gab Ende Februar bekannt, dass man Tandberg Television für 9,8 Mrd. Schwedische Kronen (SEK) vollständig übernehmen will. Demnach bietet Ericsson für jede Aktie von Tandberg Television 106 Norwegische Kronen (NOK). Nach Abzug der Netto-Liquidität liegt das Volumen der Ericsson-Offerte bei 8,9 Mrd. SEK. Tandberg Television, ein Spezialist für Videocodierungs- und -Komprimierungstechnologie (MPEG-4) zum Einsatz in IPTV-Lösungen, beschäftigt 870 Mitarbeiter, darunter über 370 Video- und Software-Ingenieure. In 2006 lag der Umsatz des Unternehmens bei 350 Mio. Dollar (+21 Prozent). Das EBITDA erreichte einen Zuwachs von 21 Prozent in 2006. Zuletzt hielt Ericsson 11,7 Prozent der Tandberg Television-Anteile.

Der US-Medienkonzern Viacom Inc. (ISIN US92553P2011/ WKN A0HM1Q) meldete am Dienstag, dass er den Internet-Konzern Google Inc. (ISIN US38259P5089/ WKN A0B7FY) und dessen Sparte YouTube auf mehr als 1 Mrd. Dollar Schadenersatz verklagt hat. In der Klage wird dem Betreiber der weltweit führenden Internet-Suchmaschine und seiner im November übernommenen Internetseite für Video-Sharing vorgeworfen, "massiv und absichtlich" Urheberrechte verletzt zu haben, indem man ohne Erlaubnis Viacom-Inhalte online verwendet hat. Laut Viacom sind fast 160.000 nicht genehmigte Videoclips aus dem Viacom-Programmangebot (darunter Kabelnetzwerke wie Comedy Central, VH1 und Nickelodeon) auf die Website von YouTube hochgeladen worden, die von Nutzern mehr als 1,5 Milliarden Mal angesehen wurden. Der Entscheidung, gegen Google eine Klage einzureichen, ging eine "Vielzahl unproduktiver Verhandlungen" voraus, so Viacom. Neben der Schadenersatzzahlung will der Medienkonzern zudem eine gerichtliche Verfügung erwirken, nach der Google und YouTube die genannten Clips in Zukunft nicht mehr verwenden dürfen.

Der amerikanische Technologiekonzern QUALCOMM Inc. (ISIN US7475251036/ WKN 883121) hat seine Ergebnisprognosen aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Halbleitern für den Mobilfunkbereich deutlich angehoben. Wie der auf Mobilfunktechnologie spezialisierte Konzern am Dienstag erklärte, erwartet man für das laufende zweite Quartal nunmehr einen Konzernumsatz im Bereich von 2,1 bis 2,2 Mrd. Dollar sowie einen Gewinn je Aktie, der zwischen 0,48 bis 0,49 Dollar liegt. Dabei erwartet QUALCOMM, dass man im laufenden Quartal zwischen 60 und 61 Millionen Mobilfunk-Chips ausliefern wird, nachdem man zuvor von einer Stückzahl im Bereich von 55 bis 57 Millionen ausgegangen war. Zuvor hatte QUALCOMM für das zweite Quartal einen Umsatz von 2,0 bis 2,1 Mrd. Dollar sowie ein EPS von 42 bis 44 Cents in Aussicht gestellt. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern einen Gewinn von 41 Cents je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten bislang ein EPS von 43 Cents sowie einen Umsatz von 2,08 Mrd. Dollar erwartet. (14.03.2007/ac/n/m)

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