17.10.2023 12:26:38

APA ots news: Fahrzeugdaten können zum Turbo für die europäische...

APA ots news: Fahrzeugdaten können zum Turbo für die europäische Digitalwirtschaft werden

München/Wien (APA-ots) -

* 11. Allianz Autotag: Allianz begrüßt EU Data Act - sieht aber

noch weiteren Regulierungsbedarf zum sicheren Austausch von

Fahrzeugdaten

* Fahrzeughalter:innen sollen die volle Kontrolle haben: Sie

entscheiden, wer die Daten aus ihrem Fahrzeug für bestimmte Zwecke

verwenden darf

* Allianz fordert einen geregelten Marktplatz zum Datenaustausch

und von Fahrzeugherstellern faire Preise für das Bereitstellen

* Die neue Regelung kann die europäische Digitalwirtschaft stärken

und unsere Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer und effektiver

machen

* Allianz sieht großen Kundennutzen: EU Data Act ermöglicht noch

risikogerechtere Versicherungsprämien, eine verbesserte

Unfallprävention und ein smarteres Schadenmanagement in der

Autoversicherung

* Allianz Umfrage in fünf europäischen Ländern: Eine wachsende Zahl

von Autofahrer:innenist bereit, ihre Fahrzeugdaten mit ihrem

Versicherer zu teilen

Moderne Technik in Fahrzeugen hat in den letzten Jahren erhebliche

Fortschritte gemacht und bietet zahlreiche Vorteile für Fahrer:innen

und Insassen. Intelligente Assistenzsysteme wie adaptive Tempomaten,

Spurhalteassistenten oder automatisches Einparken erhöhen den

Fahrkomfort und können dazu beitragen, Unfälle zu verhindern.

Infotainmentsysteme ermöglichen des Weiteren eine bessere

Konnektivität und Navigation. Allerdings birgt die fortschreitende

Technologisierung auch Risiken.

Je komplexer die Systeme werden, desto anfälliger können sie für

Softwarefehler oder unerwünschten Zugriff durch Dritte sein. "Es ist

das Gebot der Stunde, dass Chancen und Risiken, welche in Fahrzeugen

eingesetzte Systeme mit sich bringen, ganzheitlich betrachtet werden.

Dies betrifft die gesammelten Daten des Fahrzeugs ebenso wie die

persönlichen Daten der Fahrzeuglenker:innen, die durch die

Konnektivität mit dem Fahrzeug geteilt werden. Nur wenn transparent

ist, welche Daten wofür verwendet werden, können wir die Vorteile der

Digitalisierung richtig zur Geltung bringen", stellt Rémi Vrignaud,

CEO der Allianz Österreich, klar.

Ein neues EU-Gesetz soll in Zukunft die Daten aus vernetzten

Fahrzeugen nutzbar machen - zum Wohl der Fahrzeughalter:innen, zur

Verbesserung der Verkehrssicherheit und um nachhaltige digitale

Innovationen zu ermöglichen.

Der EU Data Act war das Hauptthema beim 11. Allianz Autotag am 17.

Oktober 2023. Expert:innen diskutierten die neue Regelung im Allianz

Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning.

Zwtl.: Sinnvoll genutzte Fahrzeugdaten machen das Verkehrssystem

sicherer, sauberer, smarter

Die Bewertung der Allianz fiel dabei eindeutig aus: "Wir begrüßen

den EU Data Act", sagte Klaus-Peter Röhler, Mitglied des Vorstands

der Allianz SE. "Das neue Gesetz steht für Innovation und Wettbewerb

- es ist eine europäische Initiative zur Stärkung der europäischen

Digitalwirtschaft. Die neue EU-Regulierung folgt einem überzeugenden

Grundsatz: Mein Gerät, meine Daten - wir unterstützen diese Idee",

sagte Röhler. Nutzer:innen eines vernetzten Autos, so die neue

Rechtslage, können künftig vom Hersteller verlangen, dass die im

Fahrzeug gesammelten Daten an Dritte übermittelt werden. Für "leicht

zugängliche Daten" fordert der EU Data Act sogar eine Bereitstellung

der Daten in Echtzeit.

Das, sagte Röhler, könne zu echten Innovationen führen: "Wir

wollen unsere Kund:innen in der Autoversicherung mit attraktiven

Angeboten davon überzeugen, ihre Daten mit uns zu teilen. Auch andere

Unternehmen und Start-ups hätten durch den EU Data Act die Chance,

erfinderisch zu werden. Durch die Verwendung von Millionen von

Live-Kamera- und Positionsdaten aus Fahrzeugen ließe sich das Problem

der Parkplatzsuche in Innenstädten lösen. Das wäre nicht nur für

Autofahrer:innen ein Gewinn, sondern es würde erhebliche Mengen

Energie einsparen, dem Klimaschutz und der Luftqualität helfen. Wenn

Fahrzeugdaten sinnvoll genutzt werden, haben sie das Potenzial, unser

Verkehrssystem insgesamt sicherer, sauberer und smarter zu machen."

Zwtl.: Wie der EU Data Act die Autoversicherung verändern kann

Mit detaillierten Daten aus dem Fahrzeug können künftig ganz neue

Versicherungsleistungen und Services zur Verfügung gestellt werden.

"Im Falle eines Unfalls wäre es möglich, durch die Auswertung von

Positionsdaten und Daten von Crash-Sensoren das Ausmaß des Schadens

automatisch und in Echtzeit zu erfassen. Die Allianz könnte sofort

einen Abschleppdienst benachrichtigen, einen Leihwagen reservieren,

passende Ersatzteile bestellen und einen Werkstatttermin für unsere

Kund:innen vereinbaren. Bei schweren Unfällen könnte medizinische

Hilfe geleistet werden", so Röhler. "In der Vergangenheit musste er

oder sie uns informieren. Künftig werden wir proaktiv auf unsere

Kund:innen zugehen und helfen, wenn sie uns am meisten brauchen."

Röhler hob in der Veranstaltung hervor, dass die Allianz durch die

Nutzung von Autodaten allen Kund:innen den bestmöglichen Preis

anbieten kann. "Wir können deutlich risikogerechtere

Versicherungsangebote kalkulieren, die sowohl die Fahrweise von

Fahrer:innen als auch die Ausstattung des Fahrzeugs mit

Sicherheitssystemen, und ob diese ein- oder ausgeschaltet sind,

berücksichtigen. Gleichzeitig können die Sensor- und Kameradaten für

die ordnungsgemäße, korrekte und faire Untersuchung eines Unfalls und

zur Haftungsklärung verwendet werden", sagte Röhler.

Besondere Bedeutung werden die direkt aus dem Fahrzeug gesendeten

Daten bekommen, wenn autonome und KI-gestützte Systeme in Zukunft das

Fahrzeug steuern. "Betroffene, aber auch die Gesellschaft, haben ein

Recht darauf zu erfahren, ob der Mensch oder die Maschine den Unfall

verursacht hat", so Röhler.

Eine aktuelle Umfrage der Allianz in fünf europäischen Ländern

zeigt, dass eine Mehrheit der Autofahrer:innen bereit ist, ihre

Autodaten an ihren Versicherer weiterzugeben, wenn sie im Gegenzug

verbesserte Serviceleistungen erhalten: In Deutschland sind es 53

Prozent, in Großbritannien sogar 61 Prozent. "Das ist für uns eine

sehr wichtige Rückmeldung, auf die wir stolz sein können: Unsere

Kund:innen wissen, dass sie uns vertrauen können, weil wir sorgsam

und in ihrem Interesse mit ihren Daten umgehen", kommentierte Röhler

die Umfrageergebnisse.

Zwtl.: Echten Wettbewerb gibt es nur zu fairen Preisen

Die Diskussionen auf dem 11. Allianz Autotag drehten sich auch um

die Frage, wie Dritte in der Praxis an die Daten im Auto herankommen.

Der EU Data Act legt fest, dass "leicht zugängliche Daten" in

Echtzeit übermittelt werden müssen - doch welche sind das? Und

welchen Preis darf der Autohersteller für die Übermittlung an Dritte

verlangen? "Echter Wettbewerb kann nur entstehen, wenn die

Fahrzeughersteller faire Preise aufrufen. Sonst haben Dritte keine

Chance, innovativ zu werden", sagte Röhler.

Zwtl.: Rechtsrahmen für Datentransfer fehlt

Was aber sollen einzelne Kund:innen mit den Daten ihres bzw.

seines Fahrzeugs anfangen? Und vor allem: Wie sollen sie an die Daten

gelangen und sie weitergeben? Das kann nur funktionieren, wenn für

die Einzelperson in der Praxis ein ganz einfacher Weg für den

Datentransfer bereitsteht. "Das EU-Datenschutzgesetz schafft nur die

rechtliche Grundlage für die grundsätzliche Weitergabe von Daten aus

dem Fahrzeug an Dritte. Es fehlt aber noch der Rechtsrahmen, der

konkretisiert, auf welche technische Weise die Daten aus dem Fahrzeug

für alle Marktteilnehmer nutzbar gemacht werden können", sagte

Röhler. "Hierfür muss der Gesetzgeber schnellstmöglich eine

praktikable Lösung finden, sonst kann der Datenschatz zum

Kundennutzen und zum Nutzen aller Beteiligten nicht gehoben werden."

Zwtl.: Forderungen der Allianz zur Nutzung der Fahrzeugdaten:

1. Fahrzeughalter:innen müssen volle Transparenz über die in ihrem

Fahrzeug erhobenen Daten erhalten. Jede:r Autobesitzer:in muss eine

genaue Übersicht bekommen, um zu wissen, welche Daten aus seinem

Fahrzeug erhoben werden. Zusätzlich muss erkennbar sein, welche

dieser Daten in Echtzeit an Dritte übertragen werden können.2. Damit

Autobesitzer:innen die neu erlangte Hoheit über ihre Fahrzeugdaten

sinnvoll einsetzen können, braucht es einen standardisierten

Mindestdatensatz, um neue Services herstellerunabhängig zu

ermöglichen und damit die Daten in Echtzeit über definierte

Schnittstellen schnell und einfach geteilt werden können, wenn die

jeweiligen Besitzer:innen es wünschen.

3. Die Allianz fordert einen regulierten Marktplatz und einen

unabhängigen Datentreuhänder, der den sicheren Austausch von

Fahrzeugdaten gewährleistet. Diese unabhängige Institution muss

sicherstellen, dass Berechtigte auf Daten zugreifen können.

4. Damit Autofahrer:innen von den vielen denkbaren Innovationen

profitieren können, benötigen wir faire Preise für die

Datenübertragung an Dritte. Die Kosten müssen kalkulierbar sein, um

einen breiten Wettbewerb zu ermöglichen.

Alle Presseunterlagen und die Aufzeichnung der gesamten

Veranstaltung sowie Informationen zum EU Data Act [finden Sie hier]

(https://www.ots.at/redirect/allianz95).

Rückfragehinweis:

Christina Bersick

Tel. +49 89 3800 12940 E-Mail: christina.bersick@allianz.com

Christian Weishuber

Tel. +49 89 3800 18169 E-Mail: christian.weishuber@allianz.de

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/396/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0113 2023-10-17/12:20

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