26.10.2014 12:53:47
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APA ots news: Europäischer Stresstest bestätigt für Österreichs Banken die erwarteten Ergebnisse - BILD
Fünf Banken haben selbst unter schärfsten Stressannahmen
ausreichende Kapitalpuffer, die Restrukturierung der ÖVAG muss
zügig und konsequent vorangetrieben werden
Wien (APA-ots) - Mit 4. November 2014 übernimmt die Europäische
Zentralbank (EZB) die Aufsicht über die grenzüberschreitend
bedeutendsten Kreditinstitutsgruppen im Euroraum. Zur Vorbereitung
darauf wurden diese Institute einer umfassenden Prüfung, dem
sogenannten Comprehensive Assessment, unterzogen. Die heute
veröffentlichten Ergebnisse zeigen für die österreichischen Banken
die erwarteten Resultate. Fünf der sechs geprüften
Kreditinstitutsgruppen - Erste Group Bank, Raiffeisen Zentralbank,
BAWAG P.S.K., RLB OOE, RLB NOE-W - haben die Prüfung gut bestanden
und weisen selbst unter dem schärfsten Stressszenario ausreichende
Eigenkapitalpuffer aus. Für die ÖVAG, die sich bekanntermaßen bereits
mitten in einem grundlegenden Restrukturierungsprozess befindet, hat
der Stresstest die Analysen der nationalen Aufsicht bestätigt, und
eine Kapitallücke ohne Restrukturierungsmaßnahmen von Euro 865
Millionen im Jahr 2016 ausgewiesen. Derzeit erfüllt die ÖVAG aber die
regulatorischen Erfordernisse.
Zwtl.: Strategie zur Stärkung des Eigenkapitals zeigt Erfolg
"Die Ergebnisse liegen im Rahmen unserer Erwartungen. Auch die Zahlen
für die ÖVAG kommen nicht überraschend. Insgesamt zeigt sich aber,
dass Österreichs Banken in den vergangenen Jahren krisenfester
geworden sind", kommentierte OeNB-Gouverneur Dr. Ewald Nowotny die
Ergebnisse. FMA-Vorstand Mag. Helmut Ettl: "Das Comprehensive
Assessment bestätigt, wie wichtig und richtungsweisend die Strategie
der nationalen Aufsicht war, die Eigenkapitalbasis der
österreichischen Banken über die gesetzlichen Mindestanforderungen
hinaus zu stärken. Und zwar sowohl was die Höhe des Eigenkapitals,
als auch die Verlusttragfähigkeit der Eigenkapitalbestandteile
betrifft." Vorstandskollege Mag. Klaus Kumpfmüller: "Das Ergebnis
zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass die Restrukturierung bei
den Österreichischen Volksbanken rasch und konsequent umgesetzt
wird." "Die heutigen Zahlen bedeuten nicht, dass man nun zufrieden
sein kann. Die Banken müssen weitere Maßnahmen treffen, um die
Eigenkapitalbasis und die Ertragskraft zu stärken", sagte
OeNB-Vize-Gouverneur Mag. Andreas Ittner.
Zwtl.: Strengste und tiefschürfende Prüfung
Das "Comprehensive Assessment", das von November 2013 bis Oktober
2014 durchgeführt wurde, bestand aus zwei Hauptkomponenten, dem Asset
Quality Review (AQR), sowie einem Stresstest. Beim AQR, das von der
EZB, gemeinsam mit nationalen Aufsehern und externen Experten
durchgeführt wurde, wurde die Aktivseite der Bankbilanzen,
insbesondere die Kreditportfolios, aber auch Vermögensveranlagungen,
auf Basis einheitlicher europäischer Standards auf Werthaltigkeit
geprüft. Beim Stresstest, der in Zusammenarbeit mit der European
Banking Authority (EBA) durchgeführt wurde, wurde die
Krisenfestigkeit der Banken unter der Annahme einer normalen
wirtschaftlichen Entwicklung ("Baseline-Szenario") und einer sehr
negativen Wirtschaftsentwicklung ("Adverses Szenario") einer Prüfung
unterzogen. In beiden Szenarien wurden jeweils die Auswirkungen auf
die Eigenkapitalbasis untersucht. Der Stresstest setzte dabei
erstmals auf den Ergebnissen eines AQR auf. Es ist wichtig zu
betonen, dass es sich beim adversen Szenario nicht um eine Prognose,
sondern um die hypothetische Annahme einer sehr schweren Rezession
handelt.
Zwtl.: Die Ergebnisse der österreichischen Banken stellt die Tabelle
im Anhang dar.
Die Tabelle zeigt, dass alle österreichischen Banken die
erforderlichen acht Prozent CET1 nach dem AQR erreicht haben. Im
Stresstest erreichen fünf Banken die erforderlichen
Eigenkapitalquoten von acht Prozent CET1 im Basisszenario bzw. von
5,5 Prozent im adversen Szenario. Alle Berechnungen basieren auf der
Bilanz 2013, das bedeutet Kapitalmaßnahmen - Kapitalerhöhungen, oder
die Abschichtung von staatlichem PS-Kapital - sind hier nicht
berücksichtigt.
Mit diesen Ergebnissen liegen die österreichischen Banken, vor allem
aufgrund ihrer im Vergleich niedrigeren Ausgangskapitalisierung,
etwas unter dem Euroraum-Durchschnitt.
Zwtl.: Restrukturierung der ÖVAG ist konsequent voranzutreiben
Für die ÖVAG ist festzuhalten, dass die derzeit gültigen
regulatorischen Anforderungen erfüllt werden. Im Stresstest zeigt
sich jedoch, dass die ÖVAG sowohl im Baseline-Szenario, als auch im
adversen Szenario ohne ausreichende Restrukturierungsmaßnahmen 2016
einen zusätzlichen Kapitalbedarf von bis zu Euro 865 Millionen hat.
Um diese Kapitallücke zu vermeiden, arbeitet die ÖVAG seit Wochen an
Plänen zur völligen Neustrukturierung des gesamten
Volksbanken-Sektors. Diese Pläne werden derzeit intensiv zwischen den
Eigentümern, der Bank und der Aufsicht (EZB, OeNB und FMA)
diskutiert.
"Mit dem Comprehensive Assessment sind wir dem Ziel, das Vertrauen
von Menschen und Märkten in den Bankensektor wieder zu stärken, sowie
für mehr Transparenz und Stabilität zu sorgen, ein gutes Stück näher
gekommen", fasst OeNB-Gouverneur Nowotny zusammen. Und FMA-Vorstand
Ettl ergänzt: "Das Comprehensive Assessment, diese umfassendste
Analyse der großen europäischen Banken, die es je gegeben hat, ist
das feste Fundament, auf dem wir als nationale Aufseher gemeinsam mit
der Europäischen Zentralbank den neuen einheitlichen europäischen
Aufsichtsmechanismus aufbauen können."
Das Comprehensive Assessment war für die EZB und die nationalen
Aufsichtsbehörden - in Österreich OeNB und FMA - eine sowohl in
Prüfintensität als auch Prüfumfang unvergleichliche Herausforderung.
Allein für die österreichischen Kreditinstitute wurden in Österreich
und sieben Ländern Mittel- und Osteuropas über 8000 einzelne
Kreditfälle geprüft, was einem gesamten Kreditvolumen von Euro 57
Milliarden entspricht. Neben den Prüfteams der OeNB, die vor allem
auf die Qualitätssicherung zu achten hatte, waren noch vier
international tätige Wirtschaftsprüfungskanzleien sowie das
internationale Beratungsunternehmen Oliver Wyman mit Prüfungen und
Analysen betraut. In Spitzenzeiten waren daher mehr als 300 Prüfer
und Analysten im Einsatz.
Die Daten für jedes einzelne Institut können auf den Internetseiten
von EZB (http://www.ecb.europa.eu/ssm/assessment/) und EBA
(http://www.eba.europa.eu/-/eba-publishes-2014-eu-wide-stress-test-re
sults) abgerufen werden
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Klaus Grubelnik (FMA)
+43/(0)1/24959-6006
+43/(0)676/882 49 516
Dr. Christian Gutlederer (OeNB)
+43/(0)1/404 20- 6900
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0043 2014-10-26/12:47
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