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22.05.2016 22:00:00

APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K 22.00 Uhr

Hofburg-Duell geht in Verlängerung - Wahlkarten entscheiden

Wien - Österreich muss noch einen Tag warten, bis es weiß, wer neues Staatsoberhaupt wird. Zwar lag am Wahlabend der freiheitliche Kandidat Norbert Hofer voran, doch inklusive Briefkarten-Schätzung ist der Grüne Alexander Van der Bellen praktisch gleichauf. Damit entscheidet sich erst am Montagabend nach Auszählung der rund 900.000 Wahlkarten, wer wirklich vorne ist. Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis erhielt Hofer 51,9 Prozent der Stimmen, Van der Bellen 48,1 Prozent.

Hochrechner sehen letztlich Van der Bellen vorne

Wien - Der Grüne Bewerber Alexander Van der Bellen kann weiter auf das Amt des Bundespräsidenten hoffen. Zwar hat sich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bei den Urnenwählern um 144.006 Stimmen mehr geholt und war damit vorläufig Erster. Alle Hochrechner gehen aber davon aus, dass sich das mit den Wahlkarten drehen wird. Andreas Kohlsche vom Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung sieht den Grün-Kandidaten um 6.000 Stimmen vor Hofer, die ORF-Hochrechner von SORA um 2.888 Stimmen.

Männer wählten Hofer, Frauen eher Van der Bellen

Wien - Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat in der Stichwahl vor allem bei Arbeitern und Menschen mit Lehrabschluss punkten können. Wie schon im ersten Wahlgang zeigte sich wieder ein starker Unterschied im Wahlverhalten von Frauen und Männern. Männer stimmten vor allem für Norbert Hofer (60 Prozent), bei Frauen lag es genau umgekehrt: Sie wählten öfter Van der Bellen (60 Prozent). Laut der Wahltagsbefragung von SORA konnte Van der Bellen vor allem junge Wähler ansprechen.

27-Jähriger erschoss bei Amoklauf in Vorarlberg zwei Männer

Nenzing - Ein Beziehungsstreit hat in den frühen Sonntagsstunden bei einer Konzertveranstaltung in Nenzing (Bez. Bludenz) mit einem Blutbad geendet. Ein 27-jähriger Vorarlberger schoss mit einer Langwaffe wahllos in die Menge der rund 150 Konzertbesucher, dabei fanden zwei Männer im Alter von 48 und 33 Jahren den Tod. Danach erschoss der 27-Jährige sich selbst. Elf Personen wurden verletzt. Die Polizei machte zum Amokläufer und seiner Waffe bisher keine näheren Angaben. Verschiedene Medien identifizierten den 27-jährigen Gregor S. als Täter, er habe einst der rechten Szene angehört. Geschossen haben soll er mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr.

Wienerin tötete Sohn und beging Selbstmord in Italien

Rom - Eine junge Frau aus Wien, die seit Freitagabend mit ihrem fünf Monate altem Sohn in der Nähe des Bolsena-Sees nahe Viterbo nördlich von Rom verschwunden war, ist tot aufgefunden worden. Die Frau, die mit ihrer Mutter auf einem Campingplatz unweit des Sees urlaubte, soll sich an einem Baum erhängt haben, nachdem sie ihr Kind erdrosselt hatte. Die Frau soll an Depressionen gelitten haben.

Griechisches Parlament stimmt neuen Sparmaßnahmen zu

Athen - Das griechische Parlament hat ein umstrittenes Gesetzespaket mit neuen Sparmaßnahmen gebilligt, die die internationalen Gläubiger zur Voraussetzung für die Freigabe weiterer Hilfskredite gemacht haben. 153 Abgeordnete der Links-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras votierten am Sonntagabend in Athen für die Vorhaben, wie das Staatsradio berichtete.

Tod von Taliban-Chef Mansur bei US-Drohnenangriff bestätigt

Kabul - Der Tod des Taliban-Chefs Mullah Achtar Mansur durch einen US-Drohnenangriff ist aus Kreisen der radikalislamischen Miliz bestätigt worden. Er könne glaubhaft versichern, dass Mullah Mansur nicht mehr unter den Lebenden sei, sagte ein führender Taliban-Vertreter am Sonntag. Zwei weitere Quellen bestätigten, dass andere führende Mitglieder der Miliz sich in der pakistanischen Stadt Quetta versammelt hätten, um einen Nachfolger für Mansur zu bestimmen.

Goldene Palme für Ken Loachs "I, Daniel Blake"

Cannes - Das Sozialdrama "I, Daniel Blake" des britischen Regisseurs Ken Loach hat die Goldene Palme der 69. Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Die Auszeichnungen für den besten Darsteller konnte der Iraner Shahab Hosseini für seine Rolle in "The Salesman" seines Landsmannes Asghar Farhadi entgegennehmen. Zur besten Darstellerin wurde die Philippinerin Jaclyn Jose gekürt. Die deutsch-österreichische Koproduktion "Toni Erdmann" ging bei der Gala leer aus, erhielt zuvor aber immerhin den Fipresci-Kritiker-Preis.

(Schluss) jw/pat

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