26.11.2013 15:52:38
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ANALYSE/Deutsche Bank: Konjunkturwachstum sollte Dax & Co 2014 weiter antreiben
Die Reformen in China dürften 2014 zudem in Asien zu einer spürbaren Wachstumsbeschleunigung führen, und auch in Deutschland und der Eurozone rechnet Schneider mit Wachstum. Vor diesem Hintergrund erwartet Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege im Privat- und Geschäftskundenbereich, weiter steigende Börsen. Deutsche Aktien etwa, sagte Stephan, seien inzwischen "nicht mehr billig, aber auch nicht teuer". Positiv zum allgemeinen Wirtschaftswachstum trägt hierzulande seines Erachtens die solide und steigende Gewinnsituation der Unternehmen bei, bereinigte Bilanzen sowie das Kostenmanagement.
DAX HAT BIS ENDE 2014 POTENZIAL BIS 9800 PUNKTE ODER MEHR
Bis Ende 2014 sieht Stephan den Dax (DAX) daher auf 9800 Punkte oder noch höher steigen. Aktuell wäre das ein Plus von rund fünf Prozent nach einem Anstieg im deutschen Leitindex seit Jahresbeginn von 22 Prozent. Das Knacken der 10 000-Punkte-Marke sei in einem optimistischen Szenario nicht ausgeschlossen, betont der Stratege. Anfang Oktober hatte das Dax-Ziel der Deutschen Bank noch bei 9700 Punkten gelegen. In den USA sieht Stephan den S&P-500-Index (S&P 500) auf 1850 Punkte steigen, was momentan einen Zuwachs von knapp drei Prozent bedeutet.
Alles in allem dürften europäische Aktien 2014 mit Dividenden überzeugen und US-Werte mit Aktienrückkäufen, betonte der Anlagestratege. Zudem sieht er die USA 2014 als den "sicheren Hafen" am Aktienmarkt an. Vor allem zyklische, also konjunktursensible Aktien wie Technologiewerte seien zu bevorzugen. Für Europa hebt Stephan ebenfalls den Technologiesektor hervor, aber auch Autowerte sowie der Bau- und Mediensektor seien interessant. Mit Blick auf Rohstoffe ist er negativ für Öl gestimmt, Silber und Gold sollten sich seitwärts bewegen. Chancen im Rohstoffsektor sieht er vor allem bei Industriemetallen.
WIRTSCHAFTSWACHSTUM LIEFERT ENTSCHEIDENDE IMPULSE
Für die weiter freundliche Tendenz an den Börsen dürfte das Wirtschaftswachstum weltweit die entscheidenden Impulse liefern. Die Experten der Deutschen Bank erwarten 2014 hierfür ein Plus von 3,75 Prozent nach 2,7 Prozent im laufenden Jahr, und sind damit optimistischer gestimmt als die Mehrheit der Volkswirte. Allein in der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA, sollte sich das Wachstum auf rund 3 bis 3,5 Prozent beschleunigen. "Das Tapering (die Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed; die Red.) sehen wir wohl erst im März", glaubt Chef-Volkswirt Schneider. Einzige Einschränkung: Sollten die aktuellen Arbeitsmarktdaten für Dezember "massiv nach oben überraschen", könnte die Fed schon früher mit ihrem Vorhaben beginnen. Aggressivere Zinsschritte seitens der US-Notenbank hält er außerdem erst ab 2015 für möglich.
In China dürften die jüngst bekanntgegebenen Reformen zu einer spürbaren Wachstumsbeschleunigung führen. Ein halbes Prozent Wachstum sollte 2014 allein durch sie zustande kommen, das Bruttoinlandsprodukt 2014 auf 8,6 Prozent steigen.
Wachstum erwartet Chef-Volkswirt Schneider außerdem zunehmend in Deutschland und der gesamten Eurozone. Nach einem Plus von 0,5 Prozent hierzulande im Jahr 2013, rechnet er 2014 mit einem Zuwachs von 1,5 Prozent. Die positive Binnenkonjunktur habe an Zugkraft gewonnen, doch zugleich seien die Investitionen weiter eher bescheiden, begründet er seine vergleichsweise moderate Prognose. Die Eurozone sollte zugleich aus dem negativen Bereich herauskommen und mit einem Plus von 1,2 Prozent 2014 die Talsohle durchschritten haben. Alles in allem sehen die Experten diese Entwicklungen als Fundament für weitere Rekordläufe an den Börsen an./ck/rum/ag

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