16.10.2014 11:03:00

AMAG investiert weiter in Zentrale: "3-stelliger Mio.-Betrag" geplant

Bevor im November das neue Warmwalzwerk und die Plattenfertigung um 225 Mio. Euro offiziell eröffnet werden, plant die börsennotierte Aluminiumschmiede AMAG bereits die nächste Großinvestition am Stammsitz in Ranshofen (Bezirk Braunau): Es handle sich um einen "dreistelligen Millionenbetrag", so der neue Vorstandschef Helmut Wieser in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Donnerstagsausgabe).

In welchen Bereich das Geld fließen soll, wollte Wieser vorerst nicht sagen. Die AMAG stellt in Oberösterreich durch den aktuellen Ausbau nach eigenen Angaben heuer 200 Mitarbeiter ein. Die Investition, die in der Region etwa das Fünffache an Wertschöpfung bewirke, sei der Anfang des Plans, den Konzern "in einem respektablen Zeitraum zu verdoppeln", sagt Wieser. Das bringe auch weitere Arbeitsplätze. 2013 wurden mit 1.564 Beschäftigten 786 Mio. Euro Umsatz und 123 Mio. Ergebnis (Ebitda) erzielt. Im ersten Halbjahr 2014 sank der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen um 17 Prozent auf 54,3 Mio. Euro.

Auch für die Elektrolyse in Kanada steht die nächste Investitionsentscheidung an: Die Alouette, an der die AMAG 20 Prozent hält, soll von 600.000 auf 900.000 Tonnen Jahreskapazität zur größten Anlage auf dem amerikanischen Kontinent ausgebaut werden. Gesamtkosten: 1,5 Mrd. Dollar. Ein Fünftel davon entfiele auf die Ranshofner, so Wieser.

Die Aussichten für die Aluminiumbranche beschreibt er als sehr gut. Die Nachfrage auf dem Automobil- und Flugzeugsektor werde sich deutlich erhöhen. Boeing habe bis vor kurzem 24 Stück "737" pro Monat in Seattle hergestellt, derzeit seien es 38. Im Jahr 2018 sollen es monatlich 52 sein. Ähnlich verhalte es sich bei Airbus. In der Autobranche profitiere man von den strengeren CO2-Vorschriften, welche die Hersteller animieren, die Fahrzeuge noch leichter zu machen und mehr Aluminium zu verwenden. Und auch die Consumer Electronic frage mehr hochwertiges Alu nach. Die AMAG beliefert u.a. Apple.

Wieser, seit einem halben Jahr Vorstandsvorsitzender, erwartet ein Anziehen der Preise: "Sieben Jahre gab es jetzt eine Überproduktion. 2014 ist das erstmals seit langem nicht der Fall, weil einige Große nicht mehr so viel investiert haben. Jetzt übersteigt die Nachfrage das Angebot." Das werde sich auch im Jahr 2015 nicht ändern. 50 Aluminiumhütten weltweit seien in den vergangenen fünf Jahren geschlossen worden.

Am Donnerstag wurde auch bekanntgegeben, dass die B&C von der Oberbank vor wenigen Tagen ein 4,9-Prozent-Aktienpaket an der AMAG erworben hat. Die Industrieholding, schon bisher Inhaberin der Mehrheit der Stimmrechte, hat damit auch die Kapitalmehrheit am Konzern. Die Syndikatsvereinbarungen der B&C mit der Oberbank und der AMAG Arbeitnehmer Privatstiftung würden weiter aufrechtbleiben, hieß es in einer Aussendung. Die Oberbank bleibt mit einem kleinen Anteil beteiligt und hält nun rund 0,1 Prozent.

(Schluss) tob/kre

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