15.02.2017 22:43:56

Allgemeine Zeitung Mainz: Schlingerkurs / Kommentar von Christian Matz zu GM/Opel

Mainz (ots) - Wenn ein Unternehmen seit mehr als 15 Jahren keinen Gewinn mehr erwirtschaftet hat, dann stellt sich zwangsläufig die Frage, wie es weitergehen soll. Ebenso ist es aus der Perspektive des Eigentümers legitim, über Alternativen nachzudenken - die bis hin zu einem Verkauf des Verlustbringers reichen. Dies ist die eine, rein betriebswirtschaftliche Sicht auf das Thema Opel; und es ist die amerikanische, die GM-Position. Für die Opelaner ist das Agieren von GM hingegen eine einzige Katastrophe. Weniger, weil am Ende tatsächlich ein Verkauf stehen könnte; aller Panikmache zum Trotz können darin auch Chancen liegen, auch für die Arbeitsplätze hierzulande. Sondern vielmehr, weil GM seit langem nichts, aber auch gar nichts dafür tut, dass bei Opel endlich wieder Ruhe einkehrt und der Autobauer überhaupt in die Lage versetzt wird, schwarze Zahlen zu schreiben. Erst bringt man Opel durch Fehleinschätzungen des europäischen Marktes in die Bredouille; jetzt, wo die Sanierung langsam greift und mit dem Umstieg auf Elektroantrieb ein zukunftsträchtiges Fenster aufgeht, kommt die nächste Keule aus Detroit. Da hilft auch kein Beruhigungsbrief der Konzernchefin an die Mitarbeiter: Wenn nicht nur die Politik, sondern auch die Unternehmensführung vor allem aus den Medien über die Pläne erfährt, dann zeigt dies, was man in den USA von Opel hält. Das Wichtigste ist nun, dass die Opelaner schnell Klarheit haben, wie es weitergeht. Die Mitarbeiter müssen den GM-Schlingerkurs seit Jahren ertragen, ihre Loyalität zu Opel und ihr fortwährender Einsatz sind bewundernswert. Rein betriebswirtschaftlich mag dies eine untergeordnete Rolle spielen, menschlich ist es nicht hoch genug einzuschätzen.

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