02.05.2013 19:53:59

Allgemeine Zeitung Mainz: Peter Königsberger Kommentar zur Leitzinssenkung

Mainz (ots) - LEIDER!

Es mag uns gefallen oder nicht, aber geldpolitische Entscheidungen müssen von der EZB für den gesamten Euroraum gefällt werden. Und da können die - für sich betrachtet - berechtigten Interessen deutscher Sparer nicht das Maß aller Dinge sein. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage im kompletten Süden Europas - der leider schon bis nach Paris reicht - dürfen sie es auch nicht. Denn das oberste Ziel muss zum Wohle auch unserer Volkswirtschaft die dauerhafte Sanierung Griechenlands, Italiens, Spaniens, Portugals und - ja - auch Frankreichs sein. Wenn die Absenkung des Leitzinses auf den historisch niedrigsten Stand seit Einführung der Gemeinschaftswährung denn hilft, so muss das Opfer gebracht werden. Die Kernfrage indes ist, ob die weitere Verbilligung der Refinanzierung von den Banken in den Krisenländern auch an die Not leidende Wirtschaft weitergegeben wird. Oder ob sie das Geld dazu missbrauchen, sich zunächst einmal selbst zu sanieren. Da die bisher beobachtete Praxis genau dies befürchten lässt, dürfte das Notopfer der deutschen Sparer vergebens sein. Doch dagegen ist kein Kraut gewachsen, weil die EZB keine Bank zwingen kann, volkswirtschaftlich richtig zu handeln. - Leider! Das einzig Tröstliche dabei ist, dass im Umkehrschluss für all die, die hierzulande derzeit Kredite aufnehmen wollen oder müssen, die Konditionen noch einen Tick günstiger werden und damit Investitionen und Konsum auf solide hohem Niveau bleiben können. Und dass dies dem Arbeitsmarkt zugutekommt, lässt sich an den monatlich weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen unschwer ablesen. - Auch das ist tröstlich.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Andreas Trapp Newsmanager Telefon: 06131/485872 online@vrm.de

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