04.09.2014 18:27:58

Allgemeine Zeitung Mainz: Irrwitz droht / Kommentar zur Verödung von Innenstädten

Mainz (ots) - Geiz mag für manchen immer noch geil sein, auch wenn der entsprechende Slogan - aus gutem Grund - mittlerweile zurückgezogen wurde. Viele mögen es auch lustig finden, wenn ihnen Werbebotschaften suggerieren, es sei uncool, am "Arsch der Welt" Möbel zu kaufen, anstatt zuhause gemütlich auf dem Sofa. Wir leben in einem freien Land, und Konkurrenz belebt grundsätzlich das Geschäft. Völlig unbestritten, dass das Einkaufen auf der großen grünen Wiese seine Vorteile hat, und auch das Online-Shopping. Falls bei diesen Prozessen eines sich massiv verändernden Käuferverhaltens allerdings die deutschen Innenstädte vor die Hunde gingen, wäre das ein irrwitzig hoher Preis. Das wäre dann nicht mehr nur eine Frage der Ökonomie, sondern eine solche der Lebenskultur. Es muss nicht zum Schlimmsten kommen. Die Gefahr, dass den Passanten nur noch leere Schaufenster angähnen oder attraktive Lagen von deprimierenden Ein-Euro-Märkten geprägt werden, ist in manchen Städten größer als in anderen. Genau wie beim Wohnungsbau stehen die Kommunen in der Verantwortung, Fehlentwicklungen entgegenzuwirken und zu verhindern, dass aus einer Innenstadt mehr oder weniger ein einziger großer Ramschmarkt wird. Vieles kann man nicht verordnen, und dennoch steht den Kommunen eine durchaus ansehnliche Gestaltungsmacht zu Gebote - wenn sie es denn will, und wenn ihre Verantwortlichen intelligent genug sind, Gefahren früh zu erkennen und kluge Pläne zu schmieden. Zeige mir Deine Innenstadt und ich sage Dir, ob Deine Stadtväter und
mütter etwas taugen. Auch und gerade an dieser Stelle sind Engagement und Rückgrat des mündigen Bürgers nötig.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!