05.04.2017 23:37:56

Allgemeine Zeitung Mainz: In der Praxis / Kommentar von Christian Matz zum Berufsbildungsbericht

Mainz (ots) - Theoretisch und subjektiv liegen die Vorteile eines Studiums auf der Hand: Die Arbeitslosenquote unter Akademikern ist niedriger, der Verdienst im Schnitt höher. Aber abgesehen davon, dass die Gehaltsperspektiven sehr stark davon abhängen, welches Fach man gewählt hat: Praktisch und objektiv kann eine Gesellschaft so nicht funktionieren. Wenn nur noch Akademiker am Werk sind, wird häufig eben gerade nichts ins Werk gesetzt. Deshalb ist es richtig, dass die Präsidentin der Kultusministerkonferenz dem Trend zum Studium entgegenwirken will und für die betriebliche Lehre wirbt. Argumente dafür gibt es genug. Viele Betriebe brauchen dringend Nachwuchs, wer dort einen Ausbildungsplatz bekommt und sich gut anstellt, hat später eine hohe Jobsicherheit. Und hat, je nach persönlicher Neigung und Förderung durch die Firma, gute Aufstiegschancen - was in der Regel mit entsprechenden Verdienstmöglichkeiten einhergeht. Die Basis dafür ist die hervorragende Ausbildung innerhalb des Dualen Systems, um das Deutschland international zurecht beneidet wird. Die Krux ist, dass trotz rechnerischer Überversorgung zu vielen unversorgten Bewerbern noch unbesetzte Stellen gegenüberstehen. Die Betriebe sind deshalb gefordert, sich für künftige Azubis noch attraktiver zu machen, oder aber ihre Ansprüche herunterzuschrauben und die jungen Leute selbst nachzuqualifizieren. Kurz: Sie müssen so oder so mehr investieren, um passende Nachwuchskräfte zu finden. Diese schließlich müssen, es hilft nichts, gerade in den Anfangsjahren so flexibel wie möglich sein. Dazu gehört auch, den Ausbildungsplatz im Wunschberuf zur Not weit weg von zu Hause zu suchen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Alexandra Maus Newsmanagerin Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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