14.11.2018 21:13:44
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Allgemeine Zeitung Mainz: Dürftig / Ralf Heidenreich zum Bruttoinlandsprodukt
Mainz (ots) - Keine Angst, es ist nur eine Delle - sagen
Wirtschaft und Wissenschaftler zum im dritten Quartal geschrumpften
Bruttoinlandsprodukt (BIP). Aber mit Prognosen ist das so eine Sache.
Gerade bei der Konjunktur müssen Vorhersagen immer wieder korrigiert
werden, weil es Entwicklungen gibt, die so keiner auf dem Schirm
hatte. Aktuell sind die Unwägbarkeiten für die deutsche Wirtschaft
groß. Was passiert, wenn der Handelskrieg der weltgrößten
Volkswirtschaften USAund China eskaliert? Welche Risiken schlummern
noch im Brexit? Was kann die Schuldenkrise in Italien anrichten?
Welche Folgen hat es für die deutsche Wirtschaft, wenn sich die
Wirtschaftskrisen in der Türkei und Argentinien auf andere
Schwellenländer ausbreiten? Klare Antworten kann darauf derzeit
niemand geben. Noch stehen die deutschen Unternehmen gut da. Doch der
Krisencocktail kann ihnen das Leben schwerer machen, als derzeit
viele annehmen. Ein weiterer Punkt ist die grundsätzliche Funktion
des BIP als Thermometer für das Wirtschaftsklima. Einige
Wirtschaftswissenschaftler kritisieren bereits seit geraumer Zeit,
dass das BIP in seiner heutigen Konstruktion die mittlerweile immense
Wertschöpfung im Internet, den virtuellen Handel mit digitalen Daten
zum Großteil nicht erfasst. Wenn solche wichtigen Bereiche einfach
ausgeblendet bleiben, ist die Aussagekraft des BIP dürftig. Da macht
es keinen Sinn, sich über marginale Schwankungen hinter dem Komma zu
streiten.
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