24.10.2013 19:58:58

Allg. Zeitung Mainz: Zur Kinderarmut / Lösung nicht in Sicht

Mainz (ots) - Wer bei dem Begriff "Kinderarmut" zuerst "Afrika" assoziiert und "Weihnachtsspenden", denkt falsch. Armut ist an jedem Tag eine Herausforderung für eine Gesellschaft, die als zivilisiert und human angesehen werden will. Und: Armut ist erstaunlicherweise auch ein Phänomen hoch industrialisierter Staaten. Allerdings:Die Maßstäbe sind extrem unterschiedlich. Armut in unterentwickelten Ländern bedeutet: Eine große Anzahl von Menschen stirbt. In der breiten Öffentlichkeit stößt das auf keine sehr große Resonanz - eine Katastrophe hinter der Katastrophe. Es gibt glücklicherweise eine Vielzahl staatlicher und privater Hilfsprogramme. Aber es gibt kaum noch ein globales, Kontinente und Generationen umfassendes Bewusstsein dafür, wie groß die Not ist, und es gibt wenig Interesse für die Zusammenhänge: Warum sind Länder unterentwickelt? Warum müssen dort Menschen sterben? Wer solchen Fragen wirklich nachgeht, stößt teils auf sehr unangenehme Antworten. Nicht immer, aber auch nicht selten ist es so, dass die ökonomischen Interessen von Konzernen, die in Industriestaaten sitzen, in direktem Zusammenhang stehen mit Missständen in unterentwickelten Ländern. Der gern gegebene Hinweis, ohne Kinderarbeit in weiten Teilen der Welt und ohne die Fabriken (die wegen fehlender Schutzeinrichtungen allerdings oft von Katastrophen heimgesucht werden) gäbe es dort gar keine Einnahmequellen für die Menschen, ist zynisch. Eine Lösung? Nirgendwo am Horizont. Armutsbekämpfung in Europa, in Deutschland, sollte in Relation dazu vergleichsweise einfach sein. Sollte man meinen. Die Tatsache, dass dennoch im reichen Deutschland Kinder hungern, als Schande zu bezeichnen, ist angebracht, reicht aber nicht.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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