30.06.2015 20:57:38

Allg. Zeitung Mainz: Worthelden / Kommentar zu Griechenland

Mainz (ots) - Die Griechen haben der Welt nicht nur die Demokratie geschenkt, sondern auch das Wort "Chaos". Es meint ein heilloses Durcheinander und beschreibt das, was die griechische Regierung derzeit anrichtet. Die Leidtragenden sind vor allem die Griechen selbst. Sie können nur noch 60 Euro pro Tag abheben. Und werden nicht nur deshalb in wachsendem Maß von Zukunftsängsten geplagt. Trotzdem gehen immer noch Tausende auf die Straße, um in Athen für ein "Nein zur Erpressung der Troika" zu demonstrieren. Der Tunnelblick so vieler Unbelehrbarer wird komplettiert durch Ministerpräsident Alexis Tsipras und seine aggressiv-arrogante Rhetorik. Auch das ist ein Wort aus dem Griechischen. Worte, nur Worte kommen seit Monaten aus Griechenland. Keine Taten. Längst hätte die schrille links-rechts Regierung des bis über beide Ohren verschuldeten Landes mit beherzten Reformen das Steuer herum reißen und so den Geldgebern signalisieren können, dass sie guten Willens ist, sich aus der selbst verantworteten Misere zu befreien. Sie hätte jeden einzelnen Reformschritt in Eigenregie und ganz demokratisch beschließen können. Stattdessen hat sie auf europäischer Bühne ein Drama (noch ein griechisches Wort) inszeniert, dessen Ziel nie der Kompromiss, sondern der Schwarze Peter war, der den "Institutionen" zugespielt werden sollte. So hoffen Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis auch angesichts des Chaos, das sie angerichtet haben, erhobenen Hauptes vor ihre Anhänger treten zu können. Bei ihren europäischen Partnern jedenfalls haben die beiden Worthelden sämtliches Vertrauen verspielt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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