08.10.2018 21:17:45

Allg. Zeitung Mainz: Umdenken / Frank Schmidt-Wyk zum Weltklimarat

Mainz (ots) - Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht: Der Klimawandel ist nicht mehr zu stoppen und bei realistischer Betrachtung auch kaum noch entscheidend zu verlangsamen. Das vom Weltklimarat ausgegebene Ziel einer ausgeglichenen CO2-Bilanz bis Mitte des Jahrhunderts mag aus naturwissenschaftlicher Sicht machbar erscheinen, dürfte aber weder politisch noch ökonomisch global durchsetzbar sein. Dazu wäre nicht weniger notwendig als ein radikaler Paradigmenwechsel, die Ersetzung des Primats der Ökonomie durch den Primat der Ökologie. Wie weit die Menschheit vom Systemneustart entfernt ist, zeigt sich schon daran, dass im vergangenen Jahr die CO2-Emissionen auf einen Rekordwert kletterten. Es ist ja nicht mal der erste Schritt getan, nämlich die breite Anerkennung des menschengemachten Klimawandels als real existierendes Problem - noch immer verweigern sich viele Menschen dieser wissenschaftlich längst hinreichend gesicherten Erkenntnis, darunter ein US-Präsident sowie 92 Abgeordnete der größten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag. Und dennoch: Resignieren ist keine Option. Vor allem muss es jetzt darum gehen, die Treibhausgas-Emissionen so weit wie irgend möglich zu verringern und gleichzeitig die Folgen der unvermeidlichen globalen Erderwärmung abzumildern. Auch wir Bürger müssen etwas tun. Vor allem müssen wir endlich anfangen, denjenigen zu misstrauen, die uns ständig vorgaukeln, die Notwendigkeiten des Klimaschutzes und das Postulat eines kontinuierlichen Wirtschaftswachstums seien problemlos miteinander vereinbar. Ohne eine Neujustierung auch unseres eigenen, ganz persönlichen Konsumverhaltens weg vom "Immer mehr" hin zum "Weniger" wird es nicht gehen.

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