01.02.2018 22:17:42

Allg. Zeitung Mainz: Mehr Geld / Kommentar zur Pflege / Von Mario Thurnes

Mainz (ots) - Die große Koalition schafft 8000 neue Stellen in der Pflege. Schöne Schlagzeile. Aber es fehlt noch der Text dazu. Denn es wird nicht deutlich, wo oder wie diese Stellen geschaffen werden sollen. In den meisten Fällen liegt es an privaten Betreibern, Personal einzustellen. Und das lässt sich nunmal nur schwer von Berlin aus dirigieren. Das Gleiche gilt für die Qualität der Pflege. Was hinter den Türen der Heime passiert, geschieht oft genug außerhalb unseres Blicks. Berichte wie die des Medizinischen Dienstes können dazu beitragen, uns ein Bild zu geben. Aber dessen Aussagekraft hat Grenzen: Wie ehrlich sind Personal und Leitung? Wie stark können die Bewohner noch ihre eigenen Interessen vertreten? Wie objektiv sind die Kriterien des Dienstes? Was hingegen sicher ist: Immer mehr Menschen brauchen Pflege, das Geld ist jetzt schon zu knapp, es fehlt an Pflegern und da diese schlecht bezahlt werden, werden zusätzliche Kräfte nicht leicht zu finden sein. Das heißt für die Verantwortlichen in der Politik: Als schneller Schritt muss mehr Geld ins System. Langfristig muss dieses besser verteilt werden. Wenn es der Markt nicht regelt und Pfleger weiterhin viel zu schlecht bezahlt werden, dann muss die Politik halt eingreifen. Der Bereich Pflege und Gesundheit kann von seiner Natur her nie gänzlich frei von staatlichen Regeln sein. Da die schlechte Bezahlung von Pflegern eines der Hauptprobleme in der Versorgung ist, wäre es nicht einzusehen, warum ausgerechnet diese Aufgabe nicht geregelt wird. Gut bezahlte, gut ausgebildete und ausgeruhte Pfleger sind die beste Garantie, dass sich die Situation in den Heimen verbessert.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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