27.04.2015 22:32:38

Allg. Zeitung Mainz: Konto überzogen / Kommentar zu Griechenland

Mainz (ots) - Wie oft haben wir das schon gehört: Die griechische Regierung ist zum Einlenken bereit, ein Durchbruch scheint nun möglich. Doch bislang steht auf der Habenseite nicht viel mehr als Schaumschlägerei und Taktiererei. Und warum soll es denn dieses Mal anders sein? Die Regierung um Alexis Tsipras hat das Vertrauenskonto bereits weit überzogen. Das Versprechen des griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos, die Schulden bis auf den letzten Euro zurückzuzahlen, ist da nicht geeignet, dieses Konto wieder aufzufüllen. Ein neuer Unterhändler macht zwar nicht automatisch eine neue Strategie, aber dennoch deutet sich an, dass sich Tsipras und Kollegen tatsächlich der realen Euro-Welt nähern (wollen). Im Grunde genommen kann es nur eine Frage der Zeit sein, wann sie auf die Geldgeber zugehen - vorausgesetzt, sie wollen ihr Land wirklich vor der Pleite retten. Oder anders herum: Man fragt sich, wie die griechische Spitze dazu kommt, sich soviel Zeit dafür zu lassen. Denn diese Zeit hat das Land nicht. Die vermeintlichen Deadlines wechseln zwar fast täglich, aber dennoch muss auch Tsipras klar sein, dass irgendwann jedes Zeitfenster geschlossen wird. Und im Fall Griechenland ist der Spalt bereits sehr eng. Sollte es dann tatsächlich zu einer Staatspleite kommen, dürfte sich die Frage nach der Mitgliedschaft in Euro-Land ohnehin beantwortet haben. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Land dann in der Währungsunion bleiben kann, wird als sehr gering eingeschätzt. Die Banken sind dazu einfach zu kapitalschwach auf der Brust. Die Frage ist nun, wie lange sich noch Finanzminister Gianis Varoufakis halten kann. Tsipras hat ihm demonstrativ das Vertrauen ausgesprochen. Es sieht also schlecht für ihn aus...

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Peter Schneider Newsmanager Telefon: 06131/485981 desk-zentral@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!