14.12.2014 20:12:57

Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Edathy/Hartmann

Mainz (ots) - Schwere Vorwürfe von Sebastian Edathy: Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete behauptet, sein damaliger Parteifreund Michael Hartmann habe ihn im vergangenen November vor möglichen Kinderporno-Ermittlungen gewarnt. Hartmann hält dagegen und erklärt, Edathy sei auf ihn zugekommen und habe um Hilfe gebeten. Damit steht Aussage gegen Aussage. Die Frage ist nur: Wie glaubwürdig ist Edathy noch, dem nach eigenen Angaben der Bundestag-Laptop im Zug nach Amsterdam gestohlen wurde? Andererseits: Welche Motive sollte Edathy für seine Äußerungen haben, für die er zudem eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat? Will er etwa möglichst viele Parteifreunde mit in den Abgrund reißen? Für Michael Hartmann kommen diese Vorwürfe zur Unzeit. Er hatte im Sommer dieses Jahres den Konsum geringer Mengen der Droge Crystal Meth eingeräumt. Seine Äußerungen klangen glaubwürdig, die Selbstkritik ehrlich. Die Partei hatte ihm eine zweite Chance gegeben. Nach dem Vorstoß Edathys geht es für den Mainzer Bundestagsabgeordneten nun um das politische Überleben. Welche Wellen die Edathy-Affäre darüber hinaus noch in der Bundespolitik schlagen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Schon im Februar dieses Jahres hatte es mächtig im Gebälk der Großen Koalition geknirscht. CSU-Minister Hans-Peter Friedrich war über die Edathy-Affäre gestolpert, während sich SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann durch die Untiefen lavierte und im Amt blieb. Das wird ihm mancher Unionspolitiker nicht verziehen haben. Bei den Christdemokraten dürften sie bereits die Messer wetzen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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