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12.10.2014 18:37:58

Allg. Zeitung Mainz: Kampf gegen die Zeit / Kommentar zu Ebola

Mainz (ots) - Es sind nur ein paar Flugstunden bis Liberia, Sierra Leone oder Guinea. Doch über Wochen und Monate schien die Ebola-Katastrophe - trotz der Bilder und Reportagen über enormes menschliches Leid - weit weg. Warnungen von Experten vor einer rasanten Ausbreitung der Epidemie sind weitgehend ungehört verhallt. Doch jetzt wird deutlich, dass die Strategie aus Abwarten und sehr überschaubaren Hilfseinsätzen nicht aufgehen wird. Und, dass Ebola nicht nur einige unterentwickelte afrikanische Staaten betrifft, sondern auch hoch entwickelte Nationen vor enorme Herausforderungen stellt. Kleinste Fehler beim Umgang mit Patienten können fatale Folgen haben, wie der Fall der erkrankten Pflegerin in Madrid zeigt. Wenn die Ansteckung auf angeblich modernen Isolierstationen nicht ausgeschlossen werden kann, vermag man sich die Dimension der medizinischen und menschlichen Aufgabe in den betroffenen Ländern kaum vorzustellen. Helfer, die sich derzeit freiwillig für einen DRK-Einsatz im Krisengebiet melden, verdienen höchsten Respekt und uneingeschränkte Unterstützung. Doch die Menschen in Afrika brauchen außer akuter Hilfe grundsätzlich auch eine Lobby, die den Kampf gegen ihre Krankheiten zu Forschungsprojekten werden lässt - auch wenn sie für entwickelte Medikamente nicht Preise wie Europäer oder Amerikaner zahlen können. Das Virus wurde bereits vor fast 40 Jahren entdeckt, doch Präparate gegen den hochaggressiven Erreger sind noch immer nicht ausreichend getestet und zugelassen. Nicht nur in den vergangenen Monaten ist viel wertvolle Zeit im Kampf gegen Ebola verstrichen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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