28.10.2014 18:52:58

Allg. Zeitung Mainz: In Gefahr / Kommentar zum Antibiotikaeinsatz

Mainz (ots) - Das Ebola-Virus lehrt uns das Gruseln - ein heimtückischer Killer aus dem afrikanischen Busch, der bis zu Dreivierteln der Infizierten einen qualvollen Tod bringt. Umso merkwürdiger, dass uns eine viel größere Gefahr so ganz und gar keine Angst macht, nämlich die wachsenden Resistenzen gegen Antibiotika. Diese wirken gegen bakterielle Infektionen und sorgen seit Jahrzehnten dafür, dass kleine Verletzungen und eine Reihe von Erkrankungen ohne Probleme auskuriert werden können. Antibiotika bilden einen der Grundpfeiler für unser langes Leben. Wir alle sollten alarmiert darüber sein, dass eine wichtige Medikamentengruppe ihre Wirksamkeit einzubüßen droht. Eine Medizin ohne derartige Arzneien würde uns ins 18. Jahrhundert zurückkatapultieren und viele Leben kosten. Ebola wäre ein Klacks dagegen. Wie bei Ebola gibt es auch hier einen Wettlauf mit der Zeit. Auf den Fortschritt in der Pharmaforschung zu hoffen - diese Strategie ist sehr gefährlich. Antibiotika, die ohne Einschränkungen wirken, können auf dem Pharmamarkt mittlerweile mit der Lupe gesucht werden. Auf diesem gibt es seit rund 30 Jahren keine neue Antibiotika-Wirkstoffgruppe mehr. Und auch gegen die damals eingeführten Fluorchinolone haben sich Resistenzen entwickelt. Falscher Antibiotikumeinsatz beschleunigt diesen Prozess. Das erfordert eine neue Sensibilität bei Medizinern weltweit, denn das Problem hat eine globale Dimension. Auch Patienten können helfen, dass mehr Medikamente wirksam bleiben, und zwar dann, wenn sie bei Infektionen keinen Druck auf Ärzte ausüben, sofort Antibiotika zu verschreiben.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!