16.12.2018 18:47:45

Allg. Zeitung Mainz: Halbvoll / Friedrich Roeingh zur UN-Klimakonferenz

Mainz (ots) - Hurra, es gibt ein Abschlussdokument. Und alle 200 beteiligten Staaten haben zugestimmt. Allein dieses Ergebnis der Klimakonferenz in Kattowitz muss eigentlich stutzig machen. In der Klimapolitik feiern wir ständig, dass sich die Staatengemeinschaft wieder einmal des Ernstes der Lage bewusst geworden sei. Dass sich dann so gut wie keiner an die Beschlüsse hält, steht erst beim nächsten Zusammentreffen wieder auf der Tagesordnung. Die andere Sichtweise: Tatsächlich bestand das Ziel von Kattowitz allein darin, ein Regelwerk aufzustellen, nach dem der Weg zum Klimaziel von Paris überprüft werden kann. Und dieses Regelbuch steht nun. Alle zwei Jahre muss jedes beteiligte Land seine Fortschritte oder Rückschritte offenlegen - nach einheitlichen Maßstäben. Optimisten sprechen von einem Drehbuch für die Weltrettung. Aber auch nüchterner betrachtet gilt: Transparenz ist manchmal wirkungsvoller als das Aufstellen ehrgeiziger Ziele. Ob das Prinzip des "Naming and Shaming" - also des Nennens und Beschämens - die erhoffte Wirkung entfalten wird, muss sich aber erst noch herausstellen. Immerhin hat sich in Kattowitz der totgesagte Multilateralismus als handlungsfähig erwiesen. Auch die, die so laut gegen die Einbindung ihrer Länder in internationale Regelwerke tönen, mögen sich dem Prozess wohl doch nicht ganz entziehen. An vorderster Stelle die USA, die engagiert mit verhandelt haben. Es macht den Eindruck, dass sich die Regierung Trump - auch mit Blick auf den weltweiten CO2-Zertifikatehandel - einen Rücktritt vom Austritt offenhält. Umso wichtiger, dass China und Europa nun engagiert vorangehen, statt nur Papier zu bedrucken.

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