20.02.2018 22:07:42

Allg. Zeitung Mainz: Flächenbrände / Kommentar zum Krieg in Syrien / Von Reinhard Breidenbach

Mainz (ots) - Es ist eine illustre Gesellschaft, die sich da in und um Syrien versammelt hat: die USA, Saudi-Arabien, Russland, Iran, die Türkei, die Truppen Assads, Kurden, Israel. Sie führen Krieg, angeblich gegen den IS, obwohl der militärisch längst besiegt ist. Jede Kriegspartei erklärt, sie kämpfe um einer gerechten Sache willen. Jedoch: Worin die besteht - da liegen die Ansichten himmelweit auseinander. Unstreitig ist dagegen dies: Die Zivilbevölkerung trifft es, wie stets in solchen Kriegen, am allerschlimmsten. Kinder, Frauen und Männer sterben zu Hunderten, zu Tausenden. Ein Ende ist nicht absehbar, denn es geht um Einflusssphären von höchster Bedeutung. Einflusssphären zu erringen oder zu verteidigen, ist legitim. Aber nicht um jeden Preis. In diesem Krieg gibt es schwierige und extrem schwierige Parteien. Zu letzteren zählt Assad, der früh Giftgas einsetzte. Auch Erdogan, der auf Gedeih und Verderb die Kurden bekämpft und sich keinen Deut darum schert, dass der Nato-Partner USA mit der Kurdenmiliz YPG verbündet ist. Auch Iran, wo Hardliner von einem großen schiitischen Reich träumen. Der Konflikt zwischen Iran und Israel alleine ist schon ein unerhört gefährliches Pulverfass. Nicht zuletzt: Putin will für Russland die alte Weltmachtstellung der UdSSR zurück. Putin ist wenigstens nicht irrational. Deutschland? Muss sich überlegen, dass seine Panzer, die an den Nato-Partner Türkei geliefert werden, gegen Kurden und Erdogan-Feinde im Inneren einsetzbar sind. Es drohen unvorstellbare Flächenbrände, aber die Weltgemeinschaft scheint sich dessen noch nicht so richtig bewusst.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/nr/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!