20.05.2015 20:57:40

Allg. Zeitung Mainz: Extrem / Kommentar zu Pädophilie/Grüne

Mainz (ots) - Sexuelle Handlungen an Kindern zählen zum Abscheulichsten, was das Strafgesetzbuch zu "bieten" hat. Das ist völlig unstrittig. Umstritten ist dagegen in manchen Fällen, ob sich Pädophile bei Übergriffen deshalb nicht strafbar machen, weil sie krank, schuldunfähig im juristischen Sinn sind. Ob kriminelle Energie oder Krankheit vorliegt, müssen im Zweifel Sachverständige entscheiden. Wer krank ist, verdient Hilfe, insbesondere in Form von Prävention, damit es nicht zu Straftaten kommt. Wer kriminell ist, verdient Strafe. In jedem Fall ist Opferschutz eindeutig weit wichtiger als Täterschutz. Wenn die Berliner Grünen nun für ein unfassbares Geschehen in den 80er und 90er Jahren erschreckendes Versagen eingestehen und Scham zum Ausdruck bringen, dann ist das deutlich klarer als das, was führende Bundes-Grüne zu diesem Thema zu Protokoll geben. Das Schuldeingeständnis des Regionalverbands ist eigentlich selbstverständlich. Dass es in Zeiten, in denen oft und nicht nur bei den Grünen das Prinzip "schweigen und vertuschen" vorherrscht, positiv heraussticht - auch das ist bezeichnend. Rückhaltlose Aufklärung und bestmögliche Schadenswiedergutmachung sind das Mindeste, was weiterhin zu verlangen ist. Die Grünen nun unter Generalverdacht zu stellen, wäre allerdings nicht sinnvoll. Förderlich für die damaligen Taten war sicherlich ein gewisser Zeitgeist, der genauso abscheulich war wie die Taten selbst. Und hier muss der Blick nach vorne gehen. Auch heute gibt es starke Tendenzen, den Freiheitsbegriff - nicht nur, aber auch in puncto Sexualität - aufs Extremste auszudehnen. Alles können, alles dürfen? Das wäre fatal. Deshalb bleibt ein nur scheinbar altmodisches Prinzip wie Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft überlebenswichtig.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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