10.11.2014 19:22:59
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Allg. Zeitung Mainz: Die Welt ist grau / Kommentar zu Geheimdiensten
Mainz (ots) - Im Agentenfilm "Das Kartell" sagt der Schurke zum
Helden Jack Ryan einen Satz für die Ewigkeit: "Die Welt ist grau,
Jack." Vor allem für die Welt der Geheimdienste trifft das zu, das
wissen wir nicht erst seit Snowden. Selbst wenn sie nicht über das
Ziel hinausschießen, müssen die Schlapphüte oft Wege gehen, die
Normalsterblichen versperrt sind. Letztendlich, weil sie es mit
Gegnern zu tun haben, die sich an keine Regeln halten. So weit also
grundsätzlich, um hier nicht schon wieder grundsätzlich werden zu müssen - stattgegeben. Aber trotzdem ist, sofern man die Nachrichtenlage als gesichert annehmen darf, die Initiative des BND zum Kauf von Sicherheitslücken (oder dem Wissen darum) mit äußerster Vorsicht zu genießen. Man wolle, so verlautbart der Regierungssprecher, die Abhängigkeit von ausländischen Dienstleistern verringern. Und zu diesem Zweck kooperiert man mit einer französischen Firma? Veräppeln können wir uns alleine. Deutschland ist offenkundig nicht nur bei Verlautbarungen nicht die Speerspitze des Fortschritts. Ähnlich wie bei den Steuer-CDs muss sich Berlin offenbar mangels anderer, eigener Möglichkeiten erneut auf einem äußerst dubiosen Markt tummeln. Wenn dieser Vorgang einmalig wäre, um hierzulande entsprechendes Know-how aufbauen zu können - man könnte wenigstens ins Abwägen kommen. Aber wissen wir, ob das, was gekauft werden soll, nur dazu taugt? Es ist kein Geheimnis mehr, dass französische Spionage Deutschland wirtschaftlich mehr schädigt als amerikanische oder chinesische. Die Welt ist auch unter Freunden tatsächlich manchmal nicht schwarz oder weiß, sondern grau.
grundsätzlich, um hier nicht schon wieder grundsätzlich werden zu müssen - stattgegeben. Aber trotzdem ist, sofern man die Nachrichtenlage als gesichert annehmen darf, die Initiative des BND zum Kauf von Sicherheitslücken (oder dem Wissen darum) mit äußerster Vorsicht zu genießen. Man wolle, so verlautbart der Regierungssprecher, die Abhängigkeit von ausländischen Dienstleistern verringern. Und zu diesem Zweck kooperiert man mit einer französischen Firma? Veräppeln können wir uns alleine. Deutschland ist offenkundig nicht nur bei Verlautbarungen nicht die Speerspitze des Fortschritts. Ähnlich wie bei den Steuer-CDs muss sich Berlin offenbar mangels anderer, eigener Möglichkeiten erneut auf einem äußerst dubiosen Markt tummeln. Wenn dieser Vorgang einmalig wäre, um hierzulande entsprechendes Know-how aufbauen zu können - man könnte wenigstens ins Abwägen kommen. Aber wissen wir, ob das, was gekauft werden soll, nur dazu taugt? Es ist kein Geheimnis mehr, dass französische Spionage Deutschland wirtschaftlich mehr schädigt als amerikanische oder chinesische. Die Welt ist auch unter Freunden tatsächlich manchmal nicht schwarz oder weiß, sondern grau.
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